Deutsche Herzstiftung, 29.10.2001
Der Herzinfarkt ist immer ein Wettlauf mit der Zeit(Frankfurt am Main, Oktober 2001) Der Herzinfarkt ist immer ein Wettlauf mit der Zeit. Bei Verdacht auf Herzinfarkt zu zögern, bis ein Rettungswagen gerufen wird, kann verheerende Folgen haben. Je früher eingegriffen wird, desto größer sind die Überlebenschancen des Patienten. Jede Minute zählt. Alles hängt daran, dass der Patient so schnell wie möglich in die Klinik kommt, wo mit wirkungsvollen Verfahren sein Leben gerettet und der Schaden des Infarkts begrenzt werden kann. Jeder kann lernen, den Herzinfarkt zu erkennen und schnell zu reagieren. In einer bundesweiten Aufklärungskampagne der Deutschen Herzstiftung werden Experten in der Herzwoche vom 2. bis 9. November unter dem Motto "Herzinfarkt - ein Wettlauf mit der Zeit" die Bevölkerung informieren. Todesursache Nr. 1: Herzinfarkt - Die AlarmzeichenJeden Tag erleiden 789 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt, das sind im Jahr 288.000
Menschen. Rund 183.000 der betroffenen Männer und Frauen sterben an den Folgen, ein gutes Drittel noch vor
Aufnahme in das Krankenhaus. Grund: Noch immer warten viele Patienten viel zu lange, bis sie den Rettungswagen
rufen; weil sie erst einmal abwarten wollten oder weil sie den Herzinfarkt verdrängen, weil sie aus falscher
Rücksichtnahme niemanden stören wollten und vor allem auch, weil sie die Alarmzeichen nicht richtig deuteten.
Professor Dr. Helmut Gohlke, Chefarzt der Kardiologie am Herzzentrum Bad Krozingen: "Lieber den Rettungswagen
einmal zu viel rufen als gar nicht oder zu spät." Häufigste Alarmzeichen für einen Herzinfarkt
seien schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter,
Hals, Kiefer, Oberbauch ausstrahlen könnten. "In diesem Fall sofort den Rettungswagen unter 112 oder
die örtliche Notrufnummer anrufen", sagt Gohlke. Weitere Alarmzeichen: Kein Blitz aus heiterem Himmel - Erste Vorzeichen bei BelastungUnerwartet und plötzlich - so erleben Menschen ihren Herzinfarkt. Aber viele haben
schon vorher Beschwerden gehabt. Vorzeichen, die deutlich vor dem Infarkt gewarnt haben, aber nicht ernst genommen
wurden. Ein Warnsignal, das dem dramatischen Ereignis Tage, Wochen, manchmal sogar Monate vorausgeht, ist die Angina
pectoris (Enge des Brustkorbes). Dabei kommt es zu Schmerzen oder zu einem Druckgefühl in der Brust oder nur
Luftnot. Der Unterschied zum Herzinfarkt ist, dass diese Vorzeichen nur bei Belastung (z.B. Treppen steigen, Bergwanderungen,
Schnee fegen) auftreten und nach wenigen Minuten in Ruhe wieder verschwinden. Bei Brustschmerzen, auch bei ungeklärten
Magen- oder Rückenschmerzen, die nur unter Belastung auftreten, muss das Herz gründlich untersucht werden.
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© copyright Wolfgang Sander Webmaster@Diabetiker-Hannover.de letzte Änderung: 29.10.2001 |