Diabetes News, 01.11.2006 

Reimporteur senkt Insulinanaloga-Preise zur Behandlung von Diabetes Typ 2

Als einen positiven Schritt begrüßt der AOK-Bundesverband, dass der Arzneimittel-Reimporteur Eurim Pharm zum 1. November 2006 die Preise für Insulinanaloga der Hersteller Lilly und Novo Nordisk senkt. "Versicherte und ihre Ärzte haben Vorteile von der Preissenkung", erklärte AOK-Vorstandsvorsitzender Dr. Hans Jürgen Ahrens. Patienten könnten diese Medikamente, die in der Behandlung von Diabetes Typ 2 eingesetzt werden, weiterhin von ihren Ärzten verordnet bekommen. "Ärzte wissen genau, was ihr verordnetes Insulin kostet und dass sie es weiter verordnen dürfen", so Ahrens.

Der Arzt muss künftig auf dem Kassenrezept nur vor dem Arzneimittel den Lieferanten Eurim vermerken. Dann erübrigt sich eine Umstellung des Patienten auf andere Insuline. Auch auf diese Arzneimittel wird eine gesetzliche Zuzahlung in Höhe von zehn Prozent des Apothekenverkaufspreises erhoben. Dies sind mindestens fünf Euro und höchstens zehn Euro. Für ein Insulin, dessen Preis von 100 Euro auf 75 Euro abgesenkt wurde, spart der Patient damit 2,50 Euro an Zuzahlung.

Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte beschlossen, dass die so genannten kurzwirksamen Insulinanaloga für die Behandlung von Diabetes Typ 2 nicht auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden können. Dies gilt, so lange eine Verordnung mit Mehrkosten gegenüber dem entsprechenden Humaninsulin verbunden ist. Studien des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) konnten keinen Zusatznutzen bestimmter Insuline gegenüber dem gut erforschten und um ca. ein Drittel günstigeren Humaninsulin belegen.

Hintergrund: Günstige Reimporte

Reimporte sind Medikamente, die in Deutschland für den Auslandsmarkt hergestellt wurden und die dort von den Herstellern oft deutlich preisgünstiger angeboten werden als in Deutschland. So kostet beispielsweise ein Insulin des Herstellers Lilly in Deutschland 47,58 Euro, in Frankreich dagegen nur 21,71 Euro. Selbst unter Berücksichtigung der geringeren Mehrwertsteuer - in Frankreich beträgt sie auf verordnungsfähige Arzneimittel nur 2,1 Prozent - ist der deutsche Preis nahezu doppelt so hoch. Diesen Preisunterschied machen sich die Reimporteure zunutze. Sie kaufen die Arzneimittel im Ausland ein, versehen diese mit deutschen Beipackzetteln und bieten sie dann in Deutschland über die Apotheken preisgünstiger an.

Quelle: AOK Bundesverband



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Kampf für Insulin-Analoga


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