DDB Deutscher Diabetiker Bund, 10.05.2002

"Bahnbrechend": neue "Nationale Versorgungs-Leitlinie" für Diabetiker

"Bekomme ich als Diabetiker überhaupt noch die Behandlung, die ich benötige, um nicht irgendwann blind oder amputiert zu werden? Und werden die ab Juli anstehenden Behandlungs-Programme der Krankenkassen für chronische Erkrankungen ("Disease Management Programme") berücksichtigen, daß ich Insulin spritzen und Blutzucker testen muß?" Diese und ähnliche Fragen stellen sich hunderttausende Diabetiker derzeit. Neuigkeiten - und zwar positive - gibt es von der eben zu Ende gegangenen "Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft": Vor rund 7000 Ärzten und Therapeuten wurde dort ein Papier vorgestellt, das in den Augen des Deutschen Diabetiker Bundes bahnbrechend ist: die "Nationale Versorgungs-Leitlinie Diabetes mellitus Typ 2", die allen Ärzten genau sagt, wie sie Diabetiker behandeln sollten.

Diabetes mellitus ist eine Volkskrankheit, die epidemische Ausmaße erreicht hat und weiter zunimmt. Das hohe Risiko der rund 6 Mio. Diabetiker für schwere Folgeschäden an Augen, Nieren, Nerven, Herz- und Gefäßsystem kann deutlich reduziert werden, wenn Diabetiker fachgerecht behandelt werden; daher ist unbedingt erforderlich, daß Rahmen-Empfehlungen festgelegt werden für die notwendige und angemessene Diagnostik und Therapie. Bei der Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG/Ärzte-Gesellschaft) vom 9. bis 11. Mai in Dresden wurden nun erstmals die bundesweit abgestimmte "Nationale Versorgungs-Leitlinie Diabetes mellitus Typ 2" und die "Praxis-Leitlinien der DDG" vorgestellt. Dr. Klaus Fehrmann, Bundesvorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB/Patienten-Verband), begrüßt die Leitlinien als "bahnbrechendes Papier, das sicherlich geeignet ist, die Diabetikerversorgung in Deutschland deutlich zu verbessern!" Weit über 5 Mio. Diabetiker in Deutschland haben einen Typ-2-Diabetes.

"Die hohe Qualität der nun vorgestellten Leitlinie und die Dimension des nationalen Konsenses haben alle Erwartungen übertroffen", so Klaus Fehrmann. Laut Prof. Dr. Werner A. Scherbaum (Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf) hat das 24seitige Papier "Modellcharakter auch für andere chronische Erkrankungen, bei denen Eckpunkte für eine qualitätsgesicherte Versorgung der Betroffenen in unserem Land festgelegt werden müssen"; Scherbaum ist Vorsitzender der DDG-Leitlinien-Kommission. "Mit der Nationalen Versorgungs-Leitlinie Diabetes mellitus Typ 2 liegen nun einheitliche, wissenschaftlich begründete Rahmenempfehlungen vor, die im Konsens mit allen wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften und weiten Teilen der deutschen Ärzteschaft erarbeitet worden sind", so Scherbaum: "Die Rahmenempfehlungen definieren den absolut notwendigen Mindeststandard für die Versorgung der Typ-2-Diabetiker, er darf auch nicht durch die anstehenden ‚Disease Management Programme' der Krankenkassen unterschritten werden - denn dann würden ernsthafte Gefährdungen der Patienten in Kauf genommen." Das sieht der DDB genauso.

DDG und DDB - also Fachärzte und Diabetiker - empfehlen gemeinsam den Ärzten, die Diabetes-Diagnostik und -Therapie nach den Handlungsanleitungen der "Praxis-Leitlinien der DDG" vorzunehmen: "Und den Patienten empfehlen wir, sich auf keinen Fall in Behandlungsprogramme einzuschreiben, die den vorgegebenen Mindeststandard der ‚Nationalen Versorgungs-Leitlinie Diabetes mellitus Typ 2' unterschreiten."



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