D E U T S C H E R  D I A B E T I K E R  B U N D


Berichte von der Bundesdelegiertenversammlung

vom 05. Mai 2001

 
 

Bundesdelegiertenversammlung 2001


Aufbruchstimmung in Wuppertal


Aufbruchstimmung in Wuppertal

Bundesvorstand des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB) wurde bestätigt

Auf der Bundesdelegiertenversammlung am 5. Mai 2001 in Wuppertal wurden wichtige Entscheidungen getroffen. Dr. Klaus Fehrmann, Bundesvorsitzender des DDB, konnte neben den Delegierten aus den Landesverbänden und Mitgliedsorganisationen zahlreiche Gäste begrüßen. Prof. Dr. H.R. Henrichs, Präsident der Deutschen Diabetes-Union, Manuel Ickrath, Geschäftsführer des Kirchheim-Verlages, die Herren Schäfer und Hans Wehr von der Firma Pfizer GmbH, Wolfgang Bachmann, VR Consult AG, und natürlich Repräsentanten des Gastgebers aus dem Haus Bayer Vital, an der Spitze Rolf Reher, Leiter der Gesundheitspolitik/Öffentlichkeitsarbeit, folgten mit großem Interesse dem Verlauf der Delegiertenversammlung. Leider mußte Karl-Heinz Achenbach, Ehrenpräsident des DDB, aus gesundheitlichen Gründen auf die Teilnahme verzichten.

Die Kaffeepausen werden zum regen Gedankenaustausch genutzt.
Die Kaffeepausen werden zum regen Gedankenaustausch genutzt.
Dr. Fehrmann betonte in seinem Bericht, daß der DDB vom Ehrenamt getragen wird. Er dankte allen Mitarbeitern, die sich für die großen und kleinen Belange und Probleme der Betroffenen einsetzen. „Der DDB lebt von und mit dem Ehrenamt, den Angehörigen, die mit uns arbeiten, bangen und leiden!"

Hans-Joachim Oehlschläger, Bundesschatzmeister, stellte in seinem Bericht die stürmische Entwicklung bei den Fördermitgliedern und den Förderbeiträgen heraus. Ohne diese Gelder hätten viele Leistungen des Bundesvorstandes nicht erbracht werden können. Der Bundesvorstand stellte aus diesem Grund auch den Antrag, den Beitrag der Landesverbände und Mitgliedsorganisationen ab dem Jahr 2002 auf 4 EURO pro zahlendes Mitglied zu erhöhen. Der Bundesvorstand soll durch diese Veränderung unabhängiger werden von Dritten, die zukünftigen Aufgabenstellungen besser bewältigen und Möglichkeiten für den weiteren Ausbau der Bundesgeschäftsstelle bekommen. Dieser Antrag wurde mit einer Nein-Stimme von den Delegierten auch angenommen. Dr. Klaus Fehrmann verabschiedete Gerhard Ameln, der jahrelang auf Anforderung für den Bundesvorstand gearbeitet hatte, und Manfred Mohnke, LV Hamburg, der 16 Jahre das Amt eines Revisors ausgeübt hatte, mit einem herzlichem Dankeschön.

Prof. Henrichs dankte in seinen Grußworten für die erhebliche Unterstützung durch den DDB. Er verwies auf 3 erfolgreiche gemeinsame Aktionen:

  • den Weltdiabetestag,
  • die Broschüre Diabetes heute",
  • das Projekt Insulin zum Leben", das durch DDB-Mitglied Heidrun Schmidt-Schmiedebach in hervorragender Weise weiter entwickelt wird.

Manuel Ickrath dankte für 50 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit. Die enge Verbundenheit wird durch das Diabetes-Journal" und subkutan", als Mitgliedszeitschriften in den Landesverbänden des DDB, dokumentiert. Auch die neuen Medien Internet und Call-Center werden von den Mitgliedern des DDB kostengünstig genutzt. Ickrath erinnerte aber auch daran, daß trotz aller Erfolge in den letzten Jahren die Situation für viele Diabetiker in Deutschland nicht wesentlich besser geworden ist. Es stehen große Veränderungen an: Die Gen-Technologie wird die Medizin dramatisch verändern. Das Vergütungssystem an den Krankenhäusern wird neu geregelt. Evidence Based Medicine" ist das neue Schlagwort im Gesundheitswesen. Er warnte auch davor, Insulin-Analoga aus der Diabetes-Therapie zu nehmen.

Strategiepapier angenommen

Nach einer langen und intensiven Willensbildung, die bereits vor über 4 Jahren mit Unterstützung des Kirchheim-Verlages und Workshops begann und auf Anregung und durch die Finanzierung der Firma Pfizer GmbH intensiviert und konkret wurde, konnte das Strategiepapier des Deutschen Diabetiker Bundes den Delegierten zur Abstimmung vorgestellt werden. Mit großer Überzeugungskraft und Kompetenz erklärte Wolfgang Bachmann, VR Consult AG, Moderator der Workshops, die Ideen, Ziele und deren Umsetzung. Wolfgang Bachmann machte noch einmal deutlich, daß die Ergebnisse keine Vorschläge eines externen Beraters sind, sondern dem Willen der Vertreter des DDB entsprechen! Das Ergebnis der Arbeit der Strategiekommission wurde zu folgenden Thesen zusammengefaßt:

  • Im Interesse aller von Diabetes Betroffenen muß der Deutsche Diabetiker Bund wachsen, da nur durch den Nachweis einer repräsentativen Vertretung die Erreichung des notwendigen politischen Einflusses möglich sein wird.
  • Als Organisation der von Diabetes Betroffenen muß auch zukünftig die wesentliche Weichenstellung durch ehrenamtliche, demokratisch legimitierte Mitglieder erfolgen. Gleichzeitig müssen wir alle nur denkbaren Möglichkeiten ergreifen, die Professionalität unserer Verbandsarbeit weiterzuentwickeln.
  • Wir werden unseren Einfluß dahingehend geltend machen, daß die Qualität der Behandlungsprozesse und die Qualität der Versorgung von Menschen mit Diabetes wächst. Im Mittelpunkt all unserer Bemühungen sollten die folgenden Ziele stehen:
    • Betroffene, die sich intensiver mit ihrer Krankheit beschäftigen wollen, dürfen an unserem Verband zukünftig nicht mehr vorbeigehen.
    • Unsere Fähigkeit, den im Zusammenhang mit Diabetes stattfindenden politischen Meinungsbildungsprozeß zu beeinflussen, muß ausgebaut werden.
    • Unserem politischen Einfluß müssen Taten folgen. Gehört zu werden, ist das eine. Spürbare Veränderungen zu erzeugen, ist die von uns angestrebte Folge.
    • Keine der an der Versorgung unserer Betroffenen beteiligten Institutionen darf zukünftig die von uns geforderten Anliegen ignorieren oder nicht im gebotenen Maß ernst nehmen.
  • Der neue Deutsche Diabetiker Bund strebt die Mitgliederzahl von 100.000 in einem überschaubaren Zeitraum an. Durch eine Vielzahl aufeinander abgestimmter Maßnahmen sehen wir dieses Ziel als sehr bald realisiert an.
  • Wir werden die Attraktivität unseres Verbandes steigern. Im Mittelpunkt dieses Prozesses steht die Weiterentwicklung unseres Verbandes hin zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen.
  • In einer Zeit eines zusammenwachsenden Europas und der geringeren Bedeutung von Schranken und Grenzen muß auch in unserer Organisation dahingehend umgedacht werden, daß die sektoralen Aktivitäten auf ein gemeinsames Ziel hin wirken sollen. Wir werden daher ein nationales Kompetenzzentrum, das Deutsche Diabetiker Zentrum, einrichten. Dies soll keineswegs dazu führen, daß regionale Besonderheiten zukünftig unberücksichtigt bleiben oder gewachsene Identitäten über Bord gespült werden sollen. Vielmehr werden wir Abstimmungsprozesse organisieren, die dazu führen, daß die in den jeweiligen Regionen erdachten und realisierten Maßnahmen schnell und wirkungsvoll allen Landesverbänden zugänglich gemacht werden.
  • Unsere Führungskräfte und Mitarbeiter dürfen von ihrem Verband eine gute und kontinuierliche Aus- und Fortbildung erwarten. Wir werden hierzu die Deutsche Diabetiker Akademie gründen und in diesem Rahmen attraktive Programme anbieten.
  • Um die Finanzierung der in Angriff zu nehmenden Maßnahmen zu sichern, werden wir Partnerschaften mit weiteren Institutionen und Unternehmen, die im Bereich der diabetischen Erkrankungen aktiv sind, eingehen. Hierbei werden wir unsere Unabhängigkeit beachten und wahren.

Es gibt keinen Grund, „in einen sauren Apfel zu beißen
Es gibt keinen Grund, „in einen sauren Apfel zu beißen", das meinen zumindest Wolfgang Stemmer, LV Nordrhein-Westfalen, Christoph Damm, Landesvorsitzender Hessen, und Martin Hadder, Landesvorsitzender Nordrhein-Westfalen.

Die Spannung löst sich: Die ersten Gratulanten beglückwünschen den neuen Bundesvorstand.
Die Spannung löst sich: Die ersten Gratulanten beglückwünschen den neuen Bundesvorstand.
Um unsere ehrgeizigen Vorhaben zu realisieren, ist das geschlossene und zielgerichtete Vorgehen aller im Deutschen Diabetiker Bund zusammengeschlossenen Landesverbände unabdingbar. Wir werden dies durch eine Erhöhung der Attraktivität unserer Dienstleistungen und Angebote fördern. Gleichzeitig bitten wir die Verantwortlichen der Landesverbände um Geschlossenheit und Unterstützung der gemeinsam beschlossenen Vorhaben im Dienste unserer gemeinsamen Sache.

Wir sind sicher, daß mit dem oben dargestellten Programm wichtige Weichen für einen starken Deutschen Diabetiker Bund gestellt werden und bitten daher alle Delegierten um Zustimmung zu diesem strategischen Programmpapier.

Die Delegierten waren mehrheitlich beeindruckt und begeistert von dem, was die Strategiekommission in den arbeitsintensiven, Kreativität fördernden und zukunftsweisenden Sitzungen erarbeitet hatte. Ihnen war allerdings auch klar, daß die eigentliche Arbeit durch die Umsetzung jetzt erst beginnt. Das Strategiepapier wurde einstimmig angenommen!

Das Rahmenprogramm der Delegiertenversammlung wurde von der Firma Bayer Vital gestaltet, deren Mitarbeiter und Repräsentanten sich als angenehme und fürsorgliche Gastgeber darstellten. Die Delegiertenversammlung wird in guter Erinnerung bleiben!

W. Fraas


© Diabetes-Journal 7/2001

 


Neuwahlen brachten keine Überraschungen


Neuwahlen brachten keine Überraschungen

Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Neuwahl des Bundesvorstandes. Der bisherige Vorstand kandidierte geschlossen für die nächsten 4 Jahre. Da es keine Gegenkandidaten gab, war es nur spannend bei der Neubesetzung des Bundesjugendreferenten. Diese Position war in den letzten Monaten nicht besetzt. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

Wiedergewählt wurden als:

  • Bundesvorsitzender: Dr. Klaus Fehrmann, Plauen, LV Sachsen
  • Stellvertretende Bundesvorsitzende: Waltraud Wiegand-Glebinski, LV Hamburg
  • Stellvertretender Bundesvorsitzender: Volker Krempel, Nürnberg, LV Bayern
  • Bundesschatzmeister: Hans-Joachim Oehlschläger, Schellerten, LV Nordrhein-Westfalen
  • Neu gewählt wurde als Bundesjugendreferent: Günther Bross, Stuttgart, LV Baden-Württemberg

Der neue Bundesvorstand von links: Hans-Joachim Oehlschläger, Volker Krempel, Dr. Klaus Fehrmann, Waltraud Wiegand-Glebinski und Günther Bross.
Der neue Bundesvorstand von links: Hans-Joachim Oehlschläger, Volker Krempel, Dr. Klaus Fehrmann, Waltraud Wiegand-Glebinski und Günther Bross.
Die Gewählten nahmen die Wahl an und versprachen, sich den Zielen und Vorgaben zu verpflichten und zielstrebig den Weg zum Erfolg zu gehen.

Notwendig war auch die Wahl eines Revisors (Dr. Wolfgang Thoma, LV Baden-Württemberg) und von zwei DDU-Delegierten (hier wurden gewählt: Lothar Ruprecht, LV Nordrhein-Westfalen, und Rosmarie Johannes, LV Sachsen-Anhalt).

© Diabetes-Journal 7/2001

 




Bundesvorstand blickt auf eine erfolgreiche Amtsperiode zurück


Bundesvorstand blickt auf eine erfolgreiche Amtsperiode zurück

Am 5. Mai 2001 fand in Wuppertal die Bundesdelegiertenversammlung des Deutschen Diabetiker Bundes statt. Lesen Sie nachfolgend Auszüge aus dem Rechenschaftsbericht des Bundesvorstandes über den Zeitraum seit der letzten Bundesdelegiertenversammlung im Jahr 1999, vorgetragen von Dr. Klaus Fehrmann.

Dr. Klaus Fehrmann, Bundesvorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes
Dr. Klaus Fehrmann, Bundesvorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes
... Grundlage der Arbeit des Bundesvorstandes war im Berichtszeitraum die Erklärung der Bundesdelegiertenversammlung vom 24. 4.1999 "Auf dem Wege ins dritte Jahrtausend" als einem Dokument unserer Forderungen und Vorhaben.

Heute kann mit Befriedigung festgestellt werden, daß der Deutsche Diabetiker Bund

  • im Berichtszeitraum deutlich gewachsen ist,
  • in Ansehen und Anerkennung gestärkt ist und
  • der Zusammenhalt und das gemeinsame Vorgehen deutlich geworden, sind.

Gute Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden untereinander und dem Bundesvorstand

In den Landesverbänden wurde insgesamt eine sehr gute Arbeit geleistet; die Mitarbeiter der Landesgeschäftsstellen sind ebenso wie in der Bundesgeschäftsstelle ihren Aufgaben mit hoher Einsatzbereitschaft und guten Arbeitsergebnissen nachgekommen. Die Landesvorstände haben sich, ausgehend von den Beschlüssen ihrer Mitgliederversammlungen oder Landesdelegiertenkonferenzen, auf Kernfragen der Verbandsentwicklung konzentriert. Damit konnte der begonnene Weg des Zusammenwirkens, des einheitlichen Auftretens und der gemeinsamen Aufgabenlösung erfolgreich fortgesetzt werden. Gerade im Jahr 2001, dem „Internationalen Jahr der Freiwilligen" wollen wir allen unseren Mitarbeitern von den Selbsthilfegruppen bis hin zu den Landesvorständen Dank und Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz aussprechen.

Zum Jahreswechsel 2000/2001 arbeiteten in Deutschland nahezu 700 Selbsthilfegruppen unter dem Dach des Deutschen Diabetiker Bundes mit ca. 40 000 Mitgliedern, eine Steigerung seit dem Amtsantritt 1997 von 40 Prozent. In den Landesverbänden Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen lag der Mitgliederzuwachs über dem Durchschnitt von 40 Prozent. Das ist das Ergebnis einer lebendigen und zielgerichteten Arbeit, die u.a. in regionalen und Landesdiabetikertagen zum Ausdruck kommt, und Anerkennung der Kompetenz bei wichtigen gesundheitspolitischen Fragen durch die Vertreter des DDB findet.

Deutscher Diabetikertag 2000

Herausragendes Ergebnis der Berichtsperiode war der "Deutsche Diabetikertag 2000" am 9. September 2000 in Kassel. Die umfassende Vorbereitung durch einen Arbeitskreis ermöglichte für 9000 Besucher ein interessantes Vortragsprogramm und gezielte Plenarveranstaltungen. Erstmalig waren Vertreter der uns befreundeten Organisationen aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden Gäste und Mitgestalter des Deutschen Diabetikertages. Am Nachmittag führte uns Moderator Jürgen Fliege durch ein abwechslungsreiches Programm, das nicht zuletzt in Erwartung der Auslosung interessanter Tombolapreise sehr gut besucht war. 90 Aussteller gaben unseren Gästen wertvolle Informationen. 29 Omnibusse aus unseren Landesverbänden wurden mit insgesamt 10.000 DM bezuschußt, jedes DDB-Mitglied war im Vorfeld zu der Veranstaltung eingeladen worden. Der Deutsche Diabetikertag 2000 konnte bei einem Gesamtfinanzvolumen von 420 000 DM mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen werden, zu dem auch eine Zuschuß von der DDU in Höhe von 35 000 DM im Sinne der Unterstützung von Selbsthilfegruppen beigetragen hat.

Fragen, Kommentare, Empörung: Bei der Podiumsdiskussion in Kassel machten sich viele Diabetiker Luft.
Fragen, Kommentare, Empörung: Bei der Podiumsdiskussion in Kassel machten sich viele Diabetiker Luft.


Außenwirkung des DDB

Zum Jahresbeginn 2001 unterstützten 88 Fördermitglieder die Arbeit des Bundesvorstandes. Ohne diese großzügige Unterstützung und weitere Spenden von Verbänden und Organisationen sowie Sponsoren könnten viele Aktivitäten und Aufgaben gar nicht angegangen werden. Ich danke allen Förderern an dieser Stelle ganz herzlich! Wesentlicher Bestandteil der Tätigkeit des Bundesvorstandes war die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Wichtige Faltblätter wie "Spurensuche", "Eltern, Jugend, Kind", "Gesundheitspaß Diabetes", "Namen und Adressen", "Essen und Trinken", "Erste Zeichen" und die Broschüre "Typ 2" wurden überarbeitet bzw. neu herausgegeben. Die gut vorbereitete Pressekonferenz zum Deutschen Diabetikertag in Anwesenheit von Nicole Johnson machte vor der Fach- und Tagespresse mit Nachdruck auf unsere Veranstaltung aufmerksam. Gemessen an Rückfragen und Veröffentlichungen hat sich die Herausgabe von Pressemitteilungen an mehr als 150 Adressen bewährt; hier wird vom Bundesvorstand zu grundsätzlichen gesundheitspolitischen Fragen Stellung genommen und Standpunkte, Forderungen und Ergebnisse zum Ausdruck gebracht. Aufgrund unserer Anregung haben Fachzeitschriften und Firmenveröffentlichungen in stärkerem Maße als bisher unsere Beiträge aufgenommen und Gelegenheit gegeben, mit Nutzung unseres Logos in Vorworten und Hinweisen auf unseren Verband aufmerksam zu machen. Unser Organ Diabetes-Journal hat sich einschließlich des DDB-Teiles in Inhalt und Gestaltung positiv weiterentwickelt; die Verbindung des Bezuges des Diabetes-Journals mit einer Mitgliedschaft im DDB hat sich nicht nachteilig auf die Mitgliederzahl in den betroffenen Landesverbänden ausgewirkt. Auch "subkutan" als gemeinsame Mitgliederzeitschrift mehrerer Landesverbände ist in Inhalt und Gestaltung weiter gewachsen. Hervorzuheben ist der Internet-Auftritt unseres Verbandes ( www.diabetikerbund.de). Täglich mehr als 1000 Besucher der DDB-Homepage zeigen das große Interesse auch bei jungen Leuten, die dieses moderne Kommunikationsmittel intensiv nützen. Die Bestrebungen, ein eigenes Call-Center aufzubauen, wurden nicht weiter verfolgt. Alle Mitglieder des DDB haben zu günstigen Bedingungen die Möglichkeit, das Call-Center und die Datenbank des Kirchheim Verlages zu nutzen, sofern ihre Landesverbände dazu die Zustimmung gegeben haben.

Politische Kompetenz und Zusammenarbeit mit anderen Verbänden

Weiter ist es gelungen, bei den im Bundestag vertretenen Parteien CDU/CSU, SPD und FDP vorzusprechen und die DDB-Ziele vorzutragen. Zu Pressekonferenzen der Regierungspartei SPD wurde der DDB hinzugezogen. Zu einer Anhörung de's Ausschusses des Bundestages für Gesundheit konnten grundsätzliche Überlegungen für die Verbesserung der Betreuung unserer Betroffenen dargelegt werden.

In Zusammenarbeit mit uns kooperativ verbundenen Organisationen und Verbänden konnten wichtige Fragen ins Gespräch gebracht werden. Im DDU-Vorstand besetzen wir mit dem Vizepräsidenten, dem Schatzmeister und dem Schriftführer wichtige Funktionen; die verantwortliche DDU-Beauftragte für „Insulin zum Leben" kommt aus den Reihen des DDB. Als Vizepräsident ist der Bundesvorsitzende mit Beiträgen bei drei regionalen Veranstaltungen der internationalen Diabetes-Förderation beteiligt gewesen und hat über das Leben der Betroffenen in Deutschland und die Arbeitsweise des DDB berichtet. In 6 Arbeitskreisen der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) wirken Mitglieder des DDB mit. 5 DDB-Vertreter arbeiten aktiv im Kuratorium der Deutschen Diabetes-Stiftung. Ein Beauftragter des Bundesvorstandes nimmt regelmäßig unsere Interessen in der Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte und im Paritätischen Wohlfahrtsverband wahr; die Hinweise aus diesen Organisationen finden Eingang in unsere Arbeit.

Zum Verband der Krankenversicherten Deutschlands (VKVD) und zur Deutschen Gesellschaft für Patienten und Versicherte haben wir Arbeitsbeziehungen entwickelt, um in Grundsatzfragen der Gesundheits- und Sozialpolitik gemeinsam aufzutreten. Eine zeitweilige Arbeitsgemeinschaft „Initiative diabetischer Fuß" wurde in Vorbereitung des Weltdiabetestages 2000 tätig. Die Zentralveranstaltung der DDU wurde gemeinsam von VKVD und DDB vorbereitet und durchgeführt. Der Pressewiderhall in der Hauptstadt war außerordentlich beachtenswert. Die Teilnahme der Betroffenen hätte besser sein können. Im Hilfswerk „Jugendliche Diabetiker", dessen Einrichtungen sich in Lüdenscheid und Apolda weiter positiv entwickelt haben, arbeitet der DDB im Aufsichtsrat und in der Gesellschafterversammlung aktiv mit. Immer wieder hat der Bundesvorstand Gelegenheit genommen, in öffentlichen und Fachveranstaltungen den Standpunkt der Betroffenen zu
äußern; dazu zählen die Zusammenkünfte des Industrieforum-Diabetes und das Kirchheim-Forum Diabetes mellitus.

Eltern- und Jugendarbeit

Durch die Initiative einer Reihe von Mitarbeitern ist es unter der Leitung des Bundesvorstandes gelungen, die Arbeit für „Kinder-Jugend-Eltern" aufrechtzuerhalten und fortzuentwickeln. Neben regelmäßigem Erfahrungsaustausch der Beauftragten der Landesverbände hat die Vorbereitung einer zentralen Veranstaltung im September 2001 ( Deutscher Diabetes-Jugend-Eltern-Kinder-Tag), der wir mit hoher Erwartung entgegensehen, im Mittelpunkt gestanden.

Zukunft

Im Zusammenhang mit der Arbeit der Strategiekommission, deren Ergebnisse der Bundesdelegiertenversammlung 2001 zur Beschlußfassung vorgelegt werden, muß eine Neuordnung der Arbeitskreistätigkeit erfolgen, da deren Wirken unbefriedigend war.

Nur in wenigen Grundsatzfragen wurde der Bundesvorstand für den Abschluß von „Diabetes-Vereinbarungen" tätig; hier waren vor allem die Landesvorstände aktiv, um Forderungen im Interesse einer guten Diabetiker-Betreuung durchzusetzen. Dabei muß künftig die „Leitlinie Diabetes mellitus" als Grundlage aller Vereinbarungen mit ihren drei Versionen durchgesetzt werden.

Dr. Klaus Fehrmann, Bundesvorsitzender

© Diabetes-Journal 6/2001

 


Die Weichen sind gestellt!


Die Weichen sind gestellt!

Über die Bundesdelegiertenversammlung in Wuppertal am 05. Mai 2001

Von Wolfgang Stemmer, Hagen

 
Diese Bundesversammlung war mit Spannung erwartet worden, sollten doch die Weichen für die zukünftige strategische Entwicklung des Deutschen Diabetiker Bundes mit einem neu zu wählenden Bundesvorstand gestellt werden. Und es gab tatsächlich einige Überraschungen.

 
Der Bundesvorsitzende Klaus Fehrmann konnte eine insgesamt positive Entwicklung des Verbandes im Rechenschaftsbericht des Bundesvorstandes darstellen. Besonders gespannt war man auf die Reaktion, und Abstimmung des Thesenpapieres der Strategiekommission, die Wolfgang Bachmann von VR Consult rethorisch ausgefeilt vortrug.

Erstmalig hat der DDB mit dem vorgelegten Strategiepapier eine Vision und Grundlage geschaffen, zukunfts- und zielorientiert wichtige Aufgaben so in Angriff zu nehmen, daß Ergebnisse sichergestellt sind. Oberstes Ziel ist es, 100.000 Mitglieder zu gewinnen und damit auch wirklichen gesundheitspolitischen Einfluß. Das kann nur gehen, wenn der DDB trotz seiner ehrenamtlichen Arbeit seine Mitarbeiter und Funktionäre so schult, daß eine Professionalität unübersehbar wird.

Dazu gehört die Einrichtung einer Deutschen Diabetiker Akademie, die Aufgaben der Weiterbildung bundesweit wahrnimmt und damit die Landesverbände entlastet. Dazu gehört aber auch die Gründung eines Deutschen Diabetiker Zentrums, das wichtige Aufgaben koordiniert und endlich Brücken zwischen den Landesverbänden untereinander und dem Bundesverband schafft, so daß Produkte ohne Reibungsverluste bekannt werden und übernommen werden können.

Die Diskussion biß sich anfänglich an einigen Nebensächlichkeiten fest, kam dann aber ins richtige Fahrwasser. Die Überraschung war perfekt, als das Strategiepapier von den Delegierten einstimmig verabschiedet wurde.

Eine weitere Überraschung bahnte sich an, als der Bundesvorstand den Antrag stellte, den Beitrag einheitlich auf 4 Euro pro zahlendem Mitglied anzuheben. Begründet wurde der Antrag damit, die Arbeit des Bundesvorstandes unabhängiger von Dritten zu gestalten und weitere Möglichkeiten für den Ausbau der Bundesgeschäftsstelle zu erschließen. Aber auch die Aufgabenstellungen, die die Strategiekommission vorgegeben hat, schrittweise umzusetzen.

Die Versammlung beschloß die Anhebung mit nur einer Gegenstimme!

Gewählt wurden als DDU-Delegierte:

Rosemarie Johannes (LV Sachsen-Anhalt) für Wolfgang Fraas (LV Bayern), der sein Amt zum 31. Dezember 2001 niederlegt und Eothar Rupprecht (LV NRW).

Als Revisoren wurden gewählt:

Dr. jur. Wolfgang Thoma (LV Baden Württemberg) und Günter Schaub (LV Hessen). Manfred Mohnke (LV Hamburg) wurde nach 16 Jahren Revisortätigkeit mit herzlichem Dank vom Bundesvorstand und der Bundesversammlung verabschiedet.

Der alte Vorstand mit den Revisoren.
Der alte Vorstand mit den Revisoren.

Um es vorweg zu sagen:
Es gibt wieder einen Bundesjugendreferenten!

Ansonsten ist der neue Vorstand der alte geblieben. So wurde:

  • Dr. Klaus Fehrmann mit 58 Ja Stimmen und 3 Enthaltungen zum Bundesvorsitzenden;
  • Waltraud Wiegand-Glebinski mit 49 Ja Stimmen, 6 Enthaltungen, 5 Nein und einer ungültigen Stimme zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden;
  • Volker Krempel mit 48 Ja Stimmen, 4 Enthaltungen, 7 Nein Stimmen und 2 ungültigen Stimmen zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden;
  • Hans Joachim Oehlschläger mit 42 Ja Stimmen, 5 Enthaltungen, 13 Nein Stimmen und einer ungültigen Stimme zum Bundesschatzmeister sowie
  • Günter Bros mit 52 Ja Stimmen, 8 Enthaltungen und einer ungültigen Stimme zum Bundesjugendreferenten gewählt.

Der neue Bundesvorstand
Der neue Bundesvorstand
Die Bundesdelegierten und die subkutan-Redaktion wünschen den Gewählten gutes Gelingen und viel Erfolg!

Mit freundlicher Unterstützung der Firma Bayer Vital fand die Bundesdelegiertenversammlung in Wuppertal statt. Die Firma lud die Delegierten zu einer Werksbesichtigung der Acarbose - Produktion in Wuppertal Elberfeld ein und diskutierte über das gemeinsame Projekt Diabetesoffensive 2000: „DDB und Bayer Vital, gemeinsam erfolgreich". Herr Ickrath vom Kirchheim Verlag wies auf neue Trends in der Diabetiker Versorgung hin, mit denen der DDB und die Versorger schon jetzt konfrontiert werden. Dabei steht im Mittelpunkt die Erforschung der Meinung des Patienten.

Insulin zum Leben
"Insulin zum Leben" - Heidrun Schmidt-Schmiedebach
Die Aktion "Insulin zum Leben" wurde von Heidrun Schmidt-Schmiedebach sehr einfühlsam vorgestellt. Eine Sammlung unter den Delegierten erbrachte 222,50 DM.


© subkutan 2-2001

 






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© copyright Wolfgang Sander  Webmaster@Diabetiker-Hannover.de   letzte Änderung: 16.07.2001