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Broschüren des DDB

Essen und Trinken
Hinweise über die richtige Essen- und Getränkeauswahl bei Diabetes,
kein Ersatz für eine gründliche Schulung

 
 

Essen und Trinken


Diagnose Diabetes - Was kann ich jetzt noch essen? Diabetes mellitus - Eine kurze Einführung in ein komplexes Thema
Wie ist das mit dem Fett?  
Was sind Kohlenhydrate?  
Kann ich eiweißhaltige Lebensmittel unbegrenzt essen?  
Was ist mit Zucker und Süßigkeiten?  
Was sind BE/KE/KHE?  
Sind mehrere Mahlzeiten sinnvoll?  
Wie ist das mit Vitaminen?  
Was darf ich trinken?  
Sind alkolische Getränke erlaubt?  
Wie ist das mit Diabetikerprodukten oder Diätprodukten für Diabetiker?  
Muß ich auf mein Gewicht achten?  
Wo kann ich mehr erfahren?  
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Diagnose Diabetes - Was kann ich jetzt noch essen?


Diagnose Diabetes - Was kann ich jetzt noch essen?

Die Diagnose Diabetes ist nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht auf alles, was Ihnen bisher geschmeckt hat. Ziel dieser Hinweise ist eine abwechslungsreiche Zusammenstellung des täglichen Essens, das Ihnen schmeckt. Die Empfehlungen unterscheiden sich dabei nicht wesentlich von denen, welche für die ganze Familie gelten. Das richtige Essen und Trinken soll zu einer Optimierung des Blutzuckers beitragen und die Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen und für die diabetische Nierenerkrankung mindern. Die Ziele der Ernährungstherapie sind nicht für alle Menschen mit Diabetes gleich. Sie müssen an die spezifischen Bedürfnisse des Einzelnen angepasst werden.

 


Wie ist das mit dem Fett?


Wie ist das mit dem Fett?

Fett ist ins Gerede gekommen. Nicht nur wegen seiner Zusammensetzung, sondern auch wegen seines hohen Energiegehaltes.

Achten Sie mal ganz bewusst darauf, wie oft Sie pro Tag ein tierisches Produkt essen, und schätzen Sie, wie viel Fett es enthält. Eine Fetttabelle (fragen Sie in Ihrer Buchhandlung danach) kann dabei sehr hilfreich sein. Wenn Sie Übergewicht haben, und ihre Fettzufuhr zu hoch ist, lässt sich durch eine bewusste Auswahl bzw. Reduzierung von fetthaltigen Nahrungsmitteln eine ganze Menge Energie einsparen und ganz nebenbei Gewicht abnehmen. Achten Sie auf versteckte Fette in Fertigprodukten, Back- und Süßwaren. Dem Verzehr von Rapsöl, Olivenöl, Sojaöl, einmal pro
Woche einer Fischmahlzeit und gelegentlich ein paar Nüssen steht dagegen nichts im Wege, um den Körper mit vielen einfach ungesättigten und mit Omega-3-Fettsäuren (so genannten essenziellen, also lebensnotwendigen Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel senken und die Fließeigenschaften des Blutes verbessern) zu versorgen.

Die tägliche Aufnahme von tierischen Fetten sollte deutlich reduziert werden. Auch auf Fette, die in kommerziell hergestellten Back- und Süßwaren (z. B. in Kuchen, Schokolade, Fertigprodukten) vorkommen, ist zu achten. Sie enthalten so genannte „gesättigte Fettsäuren", die unerwünschte Effekte auf den Fettstoffwechsel und damit auf Herz- und Gefäßerkrankungen haben. Gehen Sie deshalb sparsam mit Fleisch, Wurst, Eiern, Milch und Milchprodukten um.

 


Was sind Kohlenhydrate?


Was sind Kohlenhydrate?

Hierzu gehören Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Getreideprodukte. Sie sollten der Hauptbestandteil unseres Essens sein (mindestens 50 %). Sie sind reich an Ballaststoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Alle kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittel werden im Darm zu einfachen Zuckern abgebaut und gehen dann weiter in das Blut; sie lassen den Blutzucker ansteigen. Manche Nahrungsmittel bzw. Speisen werden schnell, andere langsam abgebaut. Die Folge ist, dass auch der Blutzucker schnell bzw. langsam ansteigt, wobei individuelle Unterschiede möglich sind. Lebensmittel, die einen langsamen Blutzuckeranstieg verursachen (also solche mit einem so genannten niedrigen "glykämischen Index"), sollten daher bevorzugt werden, z. B. Hülsenfrüchte, Hafer, Nudeln, Vollkornreis und frische Früchte. Verwenden Sie auch mehr Vollkornprodukte, sie sichern die tägliche Ballaststoffversorgung. Ballaststoffe sind nahezu unverdaulich. Trotzdem sind sie nicht nutzlos, sondern füllen z. B. den Magen und verzögern die Magenentleerung, quellen im Darm und regen die Darmtätigkeit an. Der Vorteil eines ballaststoffreichen und kohlenhydrathaltigen Essens liegt darin, dass das Sättigungsgefühl früher einsetzt und länger anhält.

Menschen mit Diabetes brauchen den Anteil der Kohlenhydrate bei den Mahlzeiten (z. B. Kartoffeln, Nudeln, Reis) nicht zu reduzieren.

 


Kann ich eiweißhaltige Lebensmittel unbegrenzt essen?


Kann ich eiweißhaltige Lebensmittel unbegrenzt essen?

Pflanzliches Eiweiß ist in Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Getreide enthalten. Die größte Menge nehmen wir aber in der Regel an tierischem Eiweiß auf, das in Fleisch, Wurst, Eiern, Milch und Milchprodukten vorkommt, und zwar viel mehr, als der Körper benötigt. Essen Sie höchstens zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Portion Fleisch (max. 150g) und Wurst. Probieren Sie doch einmal neue Getreide- oder Gemüsegerichte aus. Essen Sie ein- bis zweimal pro Woche Seefisch.

Vermindern Sie vor allem bei vorliegen einer Mikroalbuminurie die Eiweißaufnahme mit der Nahrung auf etwa 60 - 80 g pro Tag.

 


Was ist mit Zucker und Süßigkeiten?


Was ist mit Zucker und Süßigkeiten?

Zucker als Süßungsmittel kann häufig durch kalorienfreien Süßstoff ersetzt werden. Fruchtzucker und andere energiehaltige Zuckeraustauschstoffe, wie z. B. Isomalt, Maltit oder Sorbit, bringen Diabetikern keinen wesentlichen Vorteil gegenüber der Verwendung von Haushaltszucker und werden deshalb nichtmehr empfohlen. Normaler Zucker kann in Maßen verzehrt werden, aber nicht als Süßungsmittel in Getränken. Getränke mit hohem Zuckergehalt können zur Behandlung von Unterzuckerungen verwendet werden.

Wie bei der Allgemeinbevölkerung sollte die Aufnahme von Zucker ca. 20 - 40 g pro Tag nicht übersteigen.

 


Was sind BE/KE/KHE?


Was sind BE/KE/KHE?

Bei Diabetes mit Insulinbehandlung ist es sinnvoll, dass Zeitpunkt und Dosis der Insulingabe auf die Menge und den Zeitpunkt der kohlenhydrathaltigen Mahlzeit abgestimmt werden. Manche Diabeteszentren empfehlen auch bei bestimmten Medikamenten der Diabetesbehandlung ein Abschätzen der Kohlenhydrate.

Die Menge der kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittel kann mit Hilfe von Broteinheiten (BE) oder Kohlenhydrateinheiten (KE / KHE) abgeschätzt werden. Eine BE bzw. KHE entspricht ca. 10 - 12 g Kohlenhydrate. Eine Austauschtabelle für Lebensmittel ist dafür empfehlenswert.

 


Sind mehrere Mahlzeiten sinnvoll?


Sind mehrere Mahlzeiten sinnvoll?

Dafür gibt es heutzutage keine festen Regeln mehr, sie sind vielmehr abhängig von der Therapie. Individuelle Vorlieben können heute in der Therapie berücksichtigt werden.

 


Wie ist das mit Vitaminen?


Wie ist das mit Vitaminen?

Lebensmittel, die Vitamine enthalten, sind für unsere Ernährung besonders gut geeignet. Täglich sollten Sie mindestens 5 oder mehr Portionen Gemüse oder frisches Obst verzehren.

 


Was darf ich trinken?


Was darf ich trinken?

Trinken Sie pro Tag ca. 1,5 l Flüssigkeit. Gut geeignet sind energiearme Getränke wie Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees oder sog. Süßstofflimonaden. Genießen Sie Kaffee und schwarzen Tee in Maßen.

Fruchtsäfte (auch ohne Zuckerzusatz) lassen den Blutzucker schnell ansteigen und sind deshalb meist nicht als Durstlöscher geeignet.

 


Sind alkoholische Getränke erlaubt?


Sind alkoholische Getränke erlaubt?

Die Vorsichtsmaßnahmen für den Alkoholkonsum, die für die Allgemeinbevölkerung Gültigkeit haben, gelten ebenso für Menschen mit Diabetes. Bei Frauen sind bis zu 15 g, bei Männern bis zu 30 g Alkohol pro Tag meist akzeptabel. 1/8 l Wein oder 0,33 l Bier enthält ca. 15g Alkohol. Denken Sie auch daran, dass Alkohol ein erheblicher Energielieferant ist und die Bildung von Körperfett fördert und zu erhöhten Blutdruckwerten und hohen Triglyzeridspiegeln führen kann.


Wenn Sie Insulin spritzen, sollten Sie zu den alkoholischen Getränken kohlenhydrathaltige Lebensmittel essen. Dies gilt auch bei einigen "Zuckertabletten", da es sonst zu schweren und anhaltenden Unterzuckerungen kommen kann.

 


Wie ist das mit Diabetikerprodukten oder Diätprodukten für Diabetiker?


Wie ist das mit Diabetikerprodukten oder Diätprodukten für Diabetiker?

Für die Empfehlung zum Verzehr spezieller Diabetikerprodukte oder Diätprodukte für Diabetiker finden sich keine Begründungen. Viele Produkte, die derzeit als "für Diabetiker geeignet" deklariert werden, enthalten große Fett- und Energiemengen und sind häufig teurer als reguläre Produkte.

 


Muß ich auf mein Gewicht achten?


Muß ich auf mein Gewicht achten?

Bei der Beurteilung des Körpergewichtes hat sich in den letzten Jahren der "Body Mass Index" (BMI) durchgesetzt, der nach folgender Formel berechnet wird:

BMI = Körpergewicht in kg / (Körperlänge in m)2

Der Zielbereich für Frauen liegt bei einem BMI von 19 - 24, für Männer bei 20 - 25. Sollte Ihr BMI höher sein, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber und versuchen Sie, die in dieser Broschüre beschriebenen Hinweise in Ihrem persönlichen Speiseplan stärker zu beherzigen.

 


Wo kann ich mehr erfahren?


Wo kann ich mehr erfahren?

Wenn Sie noch nie an einer Schulung teilgenommen haben oder ihre Schulung schon viele Jahre zurückliegt, dann warten Sie nicht lange und melden Sie sich an.

In der Schulung erfahren Sie von Diabetologen, Diabetesberatern und Diätassistentinnen alles Neue zum Thema Diabetes und auch genauer, wie Sie persönlich mit gesundem Essen und Trinken Ihren Blutzucker, Ihre Blutfette und Ihren Blutdruck normalisieren können.

Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) hilft Ihnen bei der Suche nach einem Behandlungs- und Schulungszentrum oder einer diabetologischen Schwerpunktpraxis für Menschen mit Diabetes in Ihrer näheren Umgebung.

Nutzen Sie außerdem den Kontakt zu Betroffenen in den örtlichen Selbsthilfegruppen des Deutschen Diabetiker Bundes. Von deren Wissen und Erfahrungen können auch Sie profitieren!


Erstellt in Zusammenarbeit mit Brigitte Rößle, Diabetesberaterin DDG, Diätassistentin und Mitglied des Vorstandes des VDBD, des Verbandes der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V.

Mit freundlicher Unterstützung der Schwäbisch Gmünder Ersatzkasse.

Quelle:
Ernährungsempfehlungen für Diabetiker 2000 (Ausschuss Ernährung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft), Ernährungs-Umschau 47 (2000), S. 182 - 186

© Deutscher Diabetiker Bund e. V.

Bundesgeschäftsstelle
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Goethestr. 27
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Tel.: 0 5 61/703 477 0
Fax: 0 5 61/703 477 1
eMail:
info@diabetikerbund.de
Internet:
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Stand 8/2000

 


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Dietmar Simoneit
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31535 Neustadt a. Rbge.

Tel.: 05032 / 93 94 11, Mobil: 0171 / 6 81 56 32, Fax: 0 50 32 / 6 22 05,
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© copyright Wolfgang Sander  Webmaster@Diabetiker-Hannover.de   letzte Änderung: 18.02.2002