|
DDB Deutscher Diabetiker Bund, 09.09.2005
Was erwarten 6,3 Millionen Wähler mit Diabetes von der Politik?
Forderungspapier des Deutschen Diabetiker Bundes an die künftige Gesundheitspolitik
In seinen fünf grundlegenden Positionen formuliert der Deutsche Diabetiker Bund (DDB)
die Forderung nach der Erhaltung des Sozialstaates und ergänzt damit auch den Forderungskatalog des Deutschen
Behindertenrates zur Gesellschafts- und Sozialpolitik anlässlich der Bundestagswahl 2005.
Gemeinsam mit der Deutschen Diabetes - Union und als Mitinitiator des Nationalen Aktionsforums Diabetes ist der
DDB auch an der Entwicklung und Umsetzung des Nationalen Aktionsprogramms Diabetes mellitus beteiligt.
Um die Bewältigung des Problems Diabetes mellitus konkret anzugehen, formuliert der größte Betroffenenverband
für 6,3 Millionen an Diabetes erkrankten Menschen folgende Forderungen:
- In alle Überlegungen zur Sanierung der Sozialsysteme in Deutschland muss das Problem
Diabetes mellitus einbezogen werden. Zurzeit sind 6,3 Millionen Menschen aller Altersgruppen in Deutschland von
dieser chronischen Krankheit betroffen. Wenn nichts geschieht, werden es im Jahr 2010 zehn Millionen Betroffene
sein. Deshalb fordert der Deutsche Diabetiker Bund konstruktive Maßnahmen zur Früherkennung der Erkrankung
und zur rechtzeitigen qualifizierten Behandlung. Darüber hinaus erwartet die Patientenorganisation ein umfassendes
Umdenken von allen betreffenden Bereichen (z.B. Ministerien, Industrie, Kindergärten, Schulen, Krankenkassen,
Medien …), um eine Veränderung der Lebensgewohnheiten zu ermöglichen und attraktiv zu gestalten, damit
der massenhaften Ausbreitung der Erkrankung entgegengewirkt werden kann.
- Eine optimale, strukturierte Versorgung (wie zum Beispiel die Disease-Management-Programme
– DMP -), bei der allen einbezogenen ärztlichen bzw. medizinischen Instanzen die Wahrung ihrer Therapiefreiheit
zu Gunsten aller Betroffenen und zur Erreichung einer hohen Lebensqualität ermöglicht wird. Dazu gehören
auch der Einsatz von modernen Therapeutika (z.B. Insulin-Analoga), eine sinnvolle, Therapie-orientierte Blutzuckerselbstkontrolle
sowie fundierte Schulungen.
- Therapieziele (z.B. Blutzucker-Langzeitwerte – HbA1c – und Blutdruck), mit denen die Fortentwicklung
der Erkrankung verlangsamt und Komplikationen bzw. Folgeschäden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verminderung
des Sehvermögens bis zur Erblindung, Schädigung der Nieren bis zum Nierenversagen, Beeinträchtigung
der Nerven bis zur Entwicklung des diabetischen Fußsyndroms und zu Amputationen drastisch vermindert bzw.
verhindert werden können.
- Durchführung einer staatlichen Ausbildung von für Diabetiker zuständigem
medizinischem Personal nach Maßgabe der Kriterien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (z. B. Anerkennung
der Ausbildung zum Diabetologen als Facharzt, Ausbildung von geeignetem Fachpersonal zur psychologischen Betreuung
von Diabetikern, Ausbau von diabetologisch tätigen Kinderarztpraxen bzw. Kinderkliniken).
- Die konsequente Überwindung gesellschaftlicher und ökonomischer Diskriminierungen
der Betroffenen. Diese äußern sich z.B. bei der Berufsfindung und -ausübung, beim Abschluss von
Versicherungen, bei Themen des Straßenverkehrs, bei Führerscheinangelegenheiten oder dem Negativ-Image
des Diabetes in den Medien. Es ist besonders wichtig, Fehlinformationen und Vorurteilen in der Öffentlichkeit
vorzubeugen und zur weiteren Aufklärung über die chronische Erkrankung Diabetes mellitus beizutragen.
Deutscher Diabetiker Bund Der Bundesvorstand
Forderungspapier des Deutschen Diabetiker Bundes
Manfred Wölfert befragt Partei-Vertreter
Der Bundesvorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes Manfred Wölfert richtete das Forderungspapier des DDB
an die gesundheitspolitische Repräsentanten von CDU, SPD, FDP und an das Bündnis 90 / Die Grünen,
um deren Positionen im Falle eines Wahlsieges bzw. einer Regierungsbeteiligung zu erfahren.
Das
Forderungsanschreiben des DDB an die Fraktionen und die Antworten der Parteien
Copyright © 2005 DDB
|
|