dpa / news aktuell - ots, 21.10.2003 Viele Amputationen wegen NachlässigkeitAcht von zehn Operationen vermeidbarBaierbrunn (ots) - Von den jährlich 40.000 Amputationen, die wegen
einer Durchblutungsstörung in Deutschland durchgeführt werden, wären 32.000 vermeidbar. Voraussetzung:
Die Patienten müssen ihre Beschwerden früher ernst nehmen und Ärzte konsequenter behandeln. Etwa
drei Viertel der Amputationen betreffen zuckerkranke Menschen, berichtet die Apothekenzeitschrift "Diabetiker
Ratgeber". Bei ihnen kommt es neben gehäuften Durchblutungsstörungen auch noch zu Nervenschäden
mit einem verminderten Schmerzempfinden. "Den Anfang machen oft kleinste Verletzungen, die nicht mehr heilen",
erklärt Prof. Dr. med. Gerhard Rümenapf, Gefäßchirurg und Chefarzt im Diakonissenkrankenhaus
Speyer. Das Zusammenspiel von Durchblutungsstörungen und Infektionen führt dann in kürzester Zeit
zum Untergang von Gewebe, der "Diabetischen Gangrän", an deren Ende oft die Amputation steht. Rümenapf
kritisiert aber auch Kollegen: "Es wird viel zu oft amputiert." Engstellen in Gefäßen könnten
in einer Operation beseitigt oder umgangen werden. Die damit erreichte bessere Durchblutung lasse viele Wunden
wieder heilen.
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