|
Informationsdienst Wissenschaft (idw), 23.10.2002
BgVV warnt vor Kava-Kava-haltigen Produkten
Schädigung der Leber durch den Verzehr nicht auszuschließen
Nach Informationen des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz
und Veterinärmedizin (BgVV) werden in Deutschland über das Internet Produkte als Lebensmittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel
vertrieben, die Kava Kava bzw. Kava-Kava-Extrakte enthalten. Nach Einnahme Kava-Kava-haltiger Arzneimittel waren
bei Patienten schwere Leberentzündungen und dauerhafte Leberschädigungen aufgetreten. Weil damit zu rechnen
ist, dass solche gesundheitlichen Schäden auch nach dem Verzehr Kava-Kava-haltiger Lebensmittel auftreten
können, warnt das BgVV die Verbraucher nachdrücklich vor dem längerfristigen Verzehr derartiger
Produkte.
Kava Kava, auch als Rauschpfeffer (Piper methysticum) bekannt, gehört zu den Pfefferpflanzen und stammt aus
der Inselwelt des Südpazifik. Stoffen in der Kava-Kava-Wurzel wird die Eigenschaft zugeschrieben, entspannend
und angstlösend zu wirken. Die Wurzel der Pflanze bzw. Extrakte daraus wurden in Deutschland vor allem in
pflanzlichen Arzneimitteln verwandt.
Im Juni 2002 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Zulassung für alle Kava-Kava-haltigen
Arzneimittel widerrufen, nachdem es bei Patienten, die derartige Medikamente über längere Zeit einnahmen,
zum Teil zu schweren gesundheitlichen Schäden gekommen war. Es wird vermutet, dass diese auf Inhaltsstoffe
der Kava-Kava-Wurzel zurückzuführen sind. Ausgenommen von dem Widerruf sind nur homöopathische Arzneimittel,
bei denen der Kava-Kava-Anteil sehr klein ist.
Auch die britische Food Standards Agency (FSA) warnt vor dem Verzehr von Kava-Kava-Produkten und hat den Handel
dazu aufgefordert, alle Kava-Kava-Produkte, die als Lebens- bzw. Nahrungsergänzungsmittel vertrieben werden,
vom Markt zu nehmen.
Nach Auffassung des BgVV sind derartige Erzeugnisse in Deutschland als Lebensmittel nicht verkehrsfähig.
ende bgvv-p
bgvv - Pressedienst
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin
Thielallee 88 - 92, D - 14195 Berlin, Telefon: 01888/412-4300, Telefax:
01888/412-4970 Presserechtlich verantwortlich: Dr. Irene Lukassowitz
Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Ein Projekt der Universitäten Bayreuth, Bochum und der TU Clausthal
Im WWW: http://idw-online.de/
Kontakt-Adresse: service@idw-online.de
Copyright © 2002 Informationsdienst Wissenschaft (idw)
|
|