dpa / news aktuell - ots, 24.10.2001 

Neue Perspektiven für Bluthochdruckpatienten mit Diabetes

München (ots) - Das blutdrucksenkende Medikament Losartan schützt die Nieren von Zuckerkranken. Wie eine soeben veröffentlichte Studie zeigt, kann Losartan das Nierenversagen und damit die Notwendigkeit einer lebenslangen Blutwäsche bzw. Nierentransplantation bei Zuckerkranken mit Bluthochdruck signifikant hinauszögern.

Jeder dritte Diabetiker entwickelt im Lauf seiner Erkrankung ein Nierenversagen und muss für den Rest seines Lebens zwei- bis dreimal wöchentlich mehrere Stunden lang zur Blutwäsche oder er muss sich - sofern eine Spenderniere zur Verfügung steht - einer Nierentransplantation unterziehen. Besonders gefährdet sind Diabetiker mit Bluthochdruck. Sie entwickeln häufiger und schneller als Zuckerkranke ohne Hochdruck zunächst eine Nierenfunktionsstörung, später ein Nierenversagen. Eine Behandlung dieser Patienten mit dem Blutdrucksenker Losartan kann die Nierenschädigung vermindern, da Losartan eine über die Blutdrucksenkung hinausgehende schützende Wirkung auf die Niere hat.

In der RENAAL-Studie (Reduction of Endpoints in Non-Insulin Dependent Diabetes Mellitus with the Angiotensin II Antagonist Losartan) wurden 1.513 Diabetiker mit Alterszucker, der häufigsten Form der Zuckerkrankheit, mit bereits deutlich eingeschränkter Nierenfunktion in zwei Gruppen eingeteilt. Nach dem Zufallsprinzip erhielten die Patienten jeweils zusätzlich zur konventionellen Bluthochdruckbehandlung entweder Losartan oder ein Scheinmedikament.

Der Blutdruck sank in beiden Gruppen von durchschnittlich 152/82 auf 140/74 mmHg. Aber unter Losartan kam es deutlich seltener und erst später zu einem Fortschreiten der Nierenfunktionsstörung.
Losartan verminderte signifikant:

  • das Risiko eines Fortschreitens der Nierenfunktionsstörung bis zum Nierenversagen um 28%

  • das Risiko einer deutlichen Verschlechterung der Nierenfunktionsstörung, gemessen an einer Verdoppelung des Serum-Kreatinins, um 25%

  • das Risiko von Nierenversagen und Tod um 20%


Gleichzeitig hatte Losartan auch einen günstigen Effekt auf die Entwicklung einer Herzmuskelschwäche. Dieses Arzneimittel senkte das Risiko einer Krankenhausaufnahme wegen Herzmuskelschwäche um 32%.

Gut wirksam und sehr gut verträglich


Die Verträglichkeit von Losartan war ausgezeichnet. Losartan wurde sogar von deutlich weniger zuckerkranken Studienteilnehmern wegen unerwünschter Nebenwirkungen abgesetzt als das Placebo-Präparat.

Losartan gehört zur Gruppe der Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten. Diese modernen Medikamente blockieren bestimmte Angriffsstellen von Angiotensin II im Körper. Angiotensin II ist ein Hormon, das wesentlich an der Entstehung von vielen Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Atherosklerose oder Herzmuskelschwäche beteiligt ist.

Eine bedeutende Rolle spielt Angiotensin II auch für die Nierendurchblutung und damit für die Nierenfunktion. Die Blockade der Hormon-Wirkung durch den Angiotensin-II-Antagonisten Losartan schützt die Nieren, wie diese Studie bei Risikopatienten gezeigt hat.

Quelle: New England Journal of Medicine, Vol. 345, No. 12 (20. September 2001)

ots Originaltext: MSD SHARP & DOHME GMBH

Für weitere Presseinformationen wenden Sie sich bitte an:
Katharina Goergens; MSD SHARP & DOHME GMBH
Tel. 089/4561-1917; Fax -1329
E-Mail:
katharina_goergens@msd.de

Copyright © 2001 dpa / news aktuell

Zur Homepage von news aktuell

 



Seitenanfang
Zurück zu "Nachrichten"

[ Home | Anfang | Diabetes | Angebote | Informationen | DDB Hannover | DDB Niedersachsen | Diabetes im WWW ]

© copyright Wolfgang Sander  Webmaster@Diabetiker-Hannover.de   letzte Änderung: 25.10.2001