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dpa / news aktuell - ots, 11.11.2006
Am 14. November ist Weltdiabetestag
Brüssel, Belgien, November 11
(ots/PRNewswire) - Der Weltdiabetestag wird jedes Jahr am 14.
November gefeiert. Das Datum erinnert an den Geburtstag von
Frederick Banting, dem zusammen mit Charles Best die Entdeckung von
Insulin im Jahr 1921 zugeschrieben wird.
In beinahe allen Ländern der Welt ist Diabetes im
Anstieg begriffen. Gegenwärtig steht die Zahl der an Diabetes
leidenden Personen bei 230 Millionen. Die Krankheit ist eine der
Hauptursachen für Erblindung, Nierenversagen, Amputationen,
Herzinfarkt und Gehirnschlag. Auch ist sie eine der wichtigsten
Todesursachen und jährlich für eine ähnlich hohe Anzahl an Todesfällen
wie HIV/AIDS verantwortlich.
Professor Pierre Lefebvre, Präsident der International
Diabetes Federation (IDF) umreisst die Faktenlage: "Innerhalb
eines Zeitraums von 50 Jahren hat sich Diabetes zu einem globalen
Problem von verheerenden menschlichen, gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Auswirkungen entwickelt. Die Gesamtzahl der an
Diabetes leidenden Personen steigt jährlich um mehr als 7
Millionen. Wenn nichts geschieht, werden innerhalb einer Generation
mehr als 350 Millionen Menschen von dieser Epidemie betroffen sein.
Es besteht die Gefahr, dass der Diabetes, wenn er nicht eingedämmt
wird, die Gesundheitsversorgung in vielen Ländern in die Knie
zwingt und den wirtschaftlichen Fortschritt in den Entwicklungsländern
untergräbt."
Für den diesjährigen Weltdiabetestag haben IDF und
WHO das Motto 'Diabetes in the disadvantaged and the vulnerable'
(Diabetes in benachteiligten und verletzlichen Gruppen) gewählt.
Diabetes-Organisationen weltweit machen auf die Ungleichheiten bei
den Diabeteserkrankungen aufmerksam und verbreiten die Botschaft,
dass jede Person mit Diabetes ein Recht auf die beste medizinische
Versorgung hat, die in ihrem Land möglich ist.
Die Ärmsten sind von Diabetes am schwersten betroffen
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Ansicht, Diabetes
sei eine Krankheit der Wohlhabenden, belegen Studien, dass für die
wirtschaftlich Benachteiligten ein höheres Risiko besteht. Aus dem
globalen Bild wird klar, dass innerhalb der nächsten zwanzig Jahre
80% der an Diabetes erkrankten Menschen in Ländern mit niedrigem
oder mittleren Einkommen leben werden, wo sie vielfach nur wenig
oder überhaupt keinen Zugang zu einer lebensrettenden und die
Invalidität verhindernden Diabetesbehandlung haben.
In den wohlhabenden Ländern besteht für die relativ
ärmere Bevölkerungsgruppe ein höheres Diabetesrisiko. In den USA
beispielsweise ist in Haushalten der niedrigsten Einkommensgruppe
die höchste Inzidenz von Diabetes feststellbar.
Grausame Wahl
Die Auswirkungen von Diabetes auf diese Personen und
ihre Familien sind oft verheerend. Schätzungen zufolge wenden in
Armut lebende Menschen mit Diabetes in einigen Entwicklungsländern
bis zu 25% ihres Jahreseinkommens für die Diabetesversorgung auf.
Martin Silink, neu gewählter IDF-Präsident, drückt es so aus:
"Für manche sind die Konsequenzen des Diabetes unerbittlich.
Die wirtschaftlich benachteiligten Menschen werden tiefer in die
Armut getrieben und stehen vor einer grausamen Wahl: Entweder sie
zahlen für die Behandlung und geraten in katastrophale Schulden,
oder sie vernachlässigen ihre Gesundheit und müssen mit Invalidität
oder vorzeitigem Tod rechnen."
Ältere Menschen, ethnische Minderheiten und
Eingeborenenminderheiten sind von der Diabetes-Epidemie unverhältnismässig
stark betroffen. In den entwickelten Ländern ist die
Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Diabetes bei Menschen über 65
beinahe 10 Mal so hoch als in der Altersgruppe der 20- bis 40-Jährigen.
In den USA geht man davon aus, dass eine von zwei im Jahr 2000
geborenen Personen einer ethnischen Minderheit im Laufe ihres Lebens
Diabetes entwickelt, verglichen mit einer von drei in der Bevölkerung
allgemein. In Kanada ist die Verbreitung von Diabetes bei den
Ureinwohnern drei bis fünf Mal höher als in der allgemeinen Bevölkerung
derselben Altersgruppe. Dies gilt ebenso für die australischen
Ureinwohner.
Nichts zu tun ist keine Option
Die Diabetesepidemie droht sich zur grössten
Gesundheitskatastrophe zu entwickeln, die die Welt je gesehen hat.
Rechtzeitig zum 14. November dieses Jahres ruft die International
Diabetes Federation die globale Diabetes-Gemeinschaft zur Teilnahme
an einer Kampagne für eine UNO-Resolution über Diabetes auf. Die
Menschen sollen eine auf der Seite www.unitefordiabetes.org
befindliche Online-Petition unterschreiben und eine virtuelle
Version des blauen Rings weitergeben, der mittlerweile zum Symbol
des Diabetes geworden ist.
Redaktionelle Hinweise:
Die International Diabetes Federation (IDF) ist eine
Organisation von mehr als 190 Mitgliedsverbänden in mehr als 150 Ländern.
Ihr Ziel ist die Förderung der weltweiten Behandlung und Vorbeugung
von Diabetes, sowie der Entwicklung einer Therapie. Die IDF leitet
die Kampagne für eine UNO-Resolution zu Diabetes. Siehe www.unitefordiabetes.org.
Der Weltdiabetestag ist eine Initiative der
International Diabetes Federation (IDF) und der
Weltgesundheitsorganisation (WHO). Mehr Informationen finden
Sie unter www.worlddiabetesday.org.
Weitere Informationen erhalten Sie von Kerrita
McClaughlyn, IDF Media Relations (Büro +32-2-5431639, Mobiltelefon
+32-487-530625, kerrita@idf.org).
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