dpa / news aktuell - ots, 14.11.2002 

Weltdiabetestag 2002 : Wenn Diabetes ins Auge geht

Hannover (ots) - Wäre der Begriff "Epidemie" nicht für Seuchen reserviert, zum Diabetes mellitus würde er durchaus passen: Allein in Deutschland leben heute 5 Mio. Diabetiker. Zum alljährlichen Weltdiabetestag haben jetzt Ärzte besonders auf die diabetischen Folgeerkrankungen hingewiesen. Betroffen sind viele Organe, von den Füßen über die Nerven bis hin zu den Nieren. Besonders tragisch für die Betroffenen ist die Schädigung der Blutgefäße in der Netzhaut des Auges, die Diabetische Retinopathie. Etwa jeder vierte Diabetiker leidet an dieser Augenerkrankung, welche die häufigste Erblindungsursache im erwerbsfähigen Alter ist und immer mehr Opfer fordert: Alljährlich verlieren rund 2.000 Deutsche durch die Diabetische Retinopathie ihr Augenlicht.

Dabei ließe sich diese Zahl durchaus senken. Ganz entscheidend sind zwei Faktoren, die eigentlich selbstverständlich sein sollten: Eine gute Einstellung von Blutzucker und Blutdruck sowie die Früherkennung diabetischer Augenveränderungen. "Einmal pro Jahr zur augenärztlichen Untersuchung" lautet die Regel für Diabetiker. Liegt bereits eine Retinopathie vor, sind häufigere Kontrollen ratsam. Denn eines der wichtigsten Ziele für Ärzte wie Patienten - ob Typ 1 oder Typ 2 Diabetiker - wird nicht nur am Weltdiabetestag die Vermeidung jener Folgeerkrankungen sein, in denen die wahre Tragik der "Seuche Diabetes" liegt.

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