|
Kleine Zeitung, 30.11.2002
Mediziner liefern Sensation für Zuckerkranke
urchbruch für Diabetiker:
Mediziner aus Graz haben mit einem EU-Projekt eine künstliche Bauchspeicheldrüse entwickelt.
Seit Jahren bemühen sich Mediziner weltweit um eine künstliche
Bauchspeicheldrüse, jetzt ist Grazer Experten ein entscheidender Durchbruch gelungen: die selbst lernende
Insulin-Pumpe.
Vorprogrammiert. "Diese Geräte haben bisher eine vorprogrammierte Dosis an Insulin abgegeben, es war
ein ungesteuertes System", schildert Internist Thomas Pieber vom LKH-Uniklinikum Graz. "Die neue Insulin-Pumpe
misst kontinuierlich statt punktuell den Blutzuckerspiegel, eine exakt dosierte Menge Insulin wird abgegeben, und
das Computersystem lernt den entsprechenden Bedarf für die nächsten Stunden zu berechnen." Tests
mit insgesamt zwölf Diabetikern in Graz haben die Wirkungsweise bestätigt, im Rahmen eines Diabetes-Kongresses
in Graz wurde die künstliche Bauchspeicheldrüse am Freitag einem internationalen Fachpublikum präsentiert.
Vorteil. "Der Vorteil für den Patienten liegt in der kontinuierlichen Abgabe der genau benötigten
Menge Insulin, gefährliche Unter- oder Überzuckerungen werden vermieden", schildert Pieber. "Es
ist einfach ein Plus an Lebensqualität." Und: Insgesamt kommen die Diabetiker wegen der exakten Dosierung
mit einer geringeren Menge an Insulin aus.
Entwicklung. Abgeschlossen sind die Entwicklungsarbeiten indes noch lange nicht. Nun versuchen die Wissenschaftler
den Messsensor weiter zu verfeinern und das Gerät insgesamt zu verkleinern. Wie bisherige Insulin-Pumpen in
der Größe einer Zigarettenschachtel auch, muss die künstliche Bauchspeicheldrüse außerhalb
des Körpers getragen werden. Thomas Pieber: "Den Einbau in den Körper streben wir aus Sicherheitsgründen
vorerst nicht an."
WEB-RESSOURCEN
Mehr
über Diabetes
Copyright © 2002 Kleine Zeitung
|
|