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dpa / news aktuell - ots, 12.11.2002
Den Piks vermeiden - Wie Zuckerkranke in Zukunft um die Insulinspritze herumkommen
Hamburg (ots) - Wer bekommt schon gerne Spritzen? Keiner. Und dennoch
müssen sich Zuckerkranke oft mehrmals täglich das Medikament Insulin spritzen, um ihren Blutzuckerspiegel
zu normalisieren. Weltweit forschen Experten derzeit an innovativen Verfahren, bei denen das Insulin so verabreicht
wird, dass den Patienten der unangenehme Piks erspart bleibt. Zum "Weltdiabetestag" am 14. November informiert
die Techniker Krankenkasse (TK) im Internet über aktuelle Forschungsergebnisse zu Methoden, die dem Zuckerkranken
in Zukunft vielleicht die lästige Spritze ersetzen.
In Deutschland leiden über vier Millionen Menschen an der Volkskrankheit Diabetes (Zuckerkrankheit), Tendenz
steigend. Auch weltweit, so schätzen Experten, wird sich die Anzahl der Diabetiker bis zum Jahr 2010 auf 221
Millionen erhöhen. Das sind doppelt so viele Zuckerkranke als noch Mitte der neunziger Jahre. Viele der Betroffenen
sind täglich auf Insulin als Medikament angewiesen, da ihre Bauchspeicheldrüse nicht genug von dem Hormon
produziert. Der Mensch braucht Insulin unter anderem, um den energieliefernden Zucker aus dem Blut in die Körperzellen
aufzunehmen. Um schweren Spätschäden wie Nierenversagen oder Erblinden vorzubeugen, sollten Diabetiker
ihren Blutzuckerspiegel so gut wie möglich einstellen. Dazu müssen sich die Zuckerkranken oft mehrmals
täglich, beispielsweise zu den Mahlzeiten, Insulin spritzen.
Ingenieure und Wissenschaftler forschen momentan weltweit daran, den Diabetikern die schmerzhafte Spritze zu
ersetzen. Israelische Forscher haben beispielsweise ein Insulin-Pflaster entwickelt, das der Zuckerkranke am Handgelenk
trägt, wo das Insulin über die Haut aufgenommen wird. Andere Pharmakonzerne arbeiten an einem Insulin,
das Diabetiker inhalieren können, oder an synthetischen Pillen, die das Hormon sicher durch den Magen transportieren,
wo es sonst normalerweise vom Magensaft zersetzt wird bevor es im Darm aufgenommen werden kann.
Doch die Entwicklungen sind zunächst noch Zukunftsmusik. Dr. med. Susanne Holthausen von der TK warnt vor
voreiliger Euphorie: "Die nadelfreien Methoden werden erst ausgiebig klinisch getestet. Ob Zuckerkranke bald
die Spritze im Schrank lassen können, wird sich erst in den nächsten Jahren herausstellen."
Welche Neuigkeiten es außer Pflaster, Pille und Co. noch in der Diabetesforschung gibt, können Interessierte
unter www.tk-online.de nachlesen. Zusätzlich werden Internet-Benutzer in der Rubrik "Medizin
& Gesundheit" ausführlich und verständlich über die Zuckerkrankheit informiert.
Für Rückfragen:
Dorothee Meusch,
Pressesprecherin
Tel. 040 - 6909 - 1783,
Fax 040 - 6909 - 1353,
E-Mail: Dorothee.Meusch@TK-online.de
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