Kieler Nachrichten, 29.11.2001 Aus für die Diabetes-AmbulanzOberärztin will Widerspruch einlegenEckernförde (bac) Die Zuckerkranken in Eckernförde und Umgebung müssen sich
umstellen: Ab dem 1. Januar wird es keine ambulante Behandlung von Diabetes-Patienten mehr im Eckernförder
Kreiskrankenhaus geben. Das erklärte die zuständige Oberärztin Dr. Meike Femerling auf KN-Anfrage.
Bleiben wird die stationäre Behandlung im Diabetes-Behandlungszentrum mit dem Angebot der strukturierten Schulung
von Diabetes-Kranken. Nach groben Schätzungen kommen monatlich rund 100 Betroffene per Überweisung zur
Ambulanz ins Ostseebad. "Politisch ist das leider so gewollt", erklärt die Ärztin. "Die Krankenhäuser sollen aus der ambulanten Versorgung herausgehalten werden. Mir tut es nur Leid für die Patienten." Künftig müssen Zuckerkranke außerhalb von Eckernförde nach Praxen mit dem Schwerpunkt "Diabetes" suchen, zum Beispiel in Kiel. Seit Mitte der 80er Jahre liegt ein Schwerpunkt des Eckernförder Kreiskrankenhauses auf der Diabetes-Erkrankung. "Mit viel Kraft und Anstrengung haben die Ärzte und Mitarbeiter die Diabetes-Station zur größten und berühmtesten in ganz Schleswig-Holstein gemacht", erklärt Verwaltungsdirektor Gerhard Jeß. Rund 600 Diabetes-Patienten lassen sich hier pro Jahr stationär behandeln. "Im stationären Bereich werden wir diesen Schwerpunkt auch nicht verlieren", sagt er. "Aber die langjährigen Erfahrungswerte, die wir hier haben, kamen der ambulanten Betreuung sehr zugute." Trotz der Ablehnung der Kassenärztlichen Vereinigung will Dr. Meike Femerling nicht aufgeben: "Ich werde Widerspruch einlegen", erklärte sie gegenüber den KN. Unterstützung erhält sie dabei von der Verwaltung: "Unser Krankenhaus will die Diabetes-Ambulanz gerne behalten", so Gerhard Jeß. "Denn die Region braucht eine adäquate medizinische Versorgung vor Ort. Warum sollen die Patienten weite Wege machen, wenn wir hier in Eckernförde die Spezialisierung haben?" Übrigens: Diabetes ist weltweit auf dem Vormarsch. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke hat gerade errechnet, dass sich bis 2030 die Zahl von gegenwärtig rund 140 Millionen Betroffenen des so genannten Typ II-Diabetes-mellitus mehr als verdoppeln wird.
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