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dpa / news aktuell - ots, 24.03.2002
markt: Versandapotheke verschickt
Medikamente deutschlandweit ohne
Zuzahlung der Patienten
Krankenkasse: "Heißes Eisen"
Köln (ots) - Die meisten Kassenpatienten können sich die
Zuzahlung bei Arzneimitteln komplett sparen, auch wenn sie nicht von den Zuzahlungen befreit sind. Der Trick: Sie
müssen ihr Rezept nur an eine bestimmte niederländische Versandapotheke schicken. Das haben Recherchen
des WDR-Wirtschaftsmagazins "markt" (WDR Fernsehen, Montag, 25. März 2002, 21.05 Uhr) ergeben. Ein
Risiko gehen Patienten dabei nicht ein. Von den über 500 Krankenkassen in Deutschland zahlen nur einige wenige
die Arzneimittel nicht, die per Versand aus Holland bezogen wurden.
Die betreffende Versandapotheke "Doc Morris" bestätige gegenüber "markt": "Wir
arbeiten praktisch mit allen deutschen Krankenkassen zusammen". Eine Zuzahlung entfalle dann. Doch die wenigsten
Kassen geben die Zusammenarbeit mit der niederländischen Apotheke offen zu. Der Sprecher einer AOK zu "markt":
"Das ist ein ganz heißes Eisen. Da können wir uns offiziell überhaupt nicht äußern".
Grund für diese Zurückhaltung sind rechtliche Unsicherheiten. Noch ist der Versandhandel mit Medikamenten
in Deutschland verboten. Das Bundesversicherungssamt untersagte den Kassen ausdrücklich die Kostenerstattung
von Medikamenten, die per Versand bezogen werden. Doch kaum eine Krankenkasse hält sich daran. Einige geben
die Zusammenarbeit sogar offen zu, darunter die Techniker Krankenkasse (TK), die Gmünder Ersatzkasse (GEK)
und der Landesverband Bayern der BKK. Rechtliche Bedenken habe man nicht, weil innerhalb der EU der freie Warenverkehr
garantiert sei. Für die Kassen hat die Zusammenarbeit Vorteile: die Medikamente sind bis zu 9 Prozent billiger.
Man hoffe auf erhebliche Kosteneinsparungen bei Arzneimitteln, teilte der Verband der Betriebskrankenkassen in
Bayern mit.
ots Originaltext: WDR
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Uwe Möller Tel.: 0221-2204885 oder
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