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dpa / news aktuell - ots, 05.06.2002
Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung vergibt Stipendium
Kann Vitamin D Typ 1-Diabetes stoppen?
Erfurt (ots) - Die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung
hat am 5. Juni 2002 ein Graduiertenstipendium für Nachwuchsforscher an Dr. med. Michael A. Pani von der Abteilung
Molekularendokrinologie am Universitätsklinikum Frankfurt/Main vergeben. Die Forschungsarbeiten sollen helfen
aufzuklären, inwieweit es möglich ist, mit Vitamin D beziehungsweise dessen Abkömmlingen die Entstehung
und das Voranschreiten eines Typ 1-Diabetes zu verhindern.
Bereits in den letzten zwei Jahrzehnten konnte ein Zusammenhang des Typ 1-Diabetes als Autoimmunprozess mit
Vitamin D aufgedeckt werden. So stellte man überraschenderweise fest, dass Vitamin D nicht nur eine herausragende
Rolle im Knochenstoffwechsel spielt, sondern dass Vitamin D-Rezeptoren auch bei Immunzellen nachweisbar sind.
Während hoch dosiertes Vitamin D im Tierversuch die Entstehungsrate eines Typ 1-Diabetes auf weniger als
ein Drittel senken konnte, standen die zugleich hervorgerufenen Kalziumablagerungen in Geweben einer therapeutischen
Anwendung bislang entgegen. Zur Immunmodulation schien es deshalb erforderlich, Vitamin D-Analoga, Abkömmlinge
des natürlichen Vitamin D, zu entwickeln. Parallel wurde in den letzten Jahren entdeckt, dass die Vitamin
D-Rezeptoren beim Menschen verschiedene Ausprägungen besitzen, die offenbar das Risiko der Entstehung eines
Typ 1-Diabetes maßgeblich beeinflussen.
Das Ziel der Forschungsarbeiten von Dr. Pani ist es nun herauszufinden, inwiefern bestimmte genetisch bedingte
Unterschiede am Vitamin D-Rezeptor tatsächlich eine Rolle bei der Entstehung und Fortentwicklung eines Typ
1-Diabetes spielen und inwiefern bestimmte Vitamin D-Analoga in der Lage sind, diesen Entstehungs- und Entwicklungsprozess
aufzuhalten.
Das Graduiertenstipendium für Dr. Pani ist eines von maximal 15, welche die Novartis-Stiftung für
therapeutische Forschung jährlich an Nachwuchsforscher aus medizinischen Fakultäten in ganz Deutschland
vergibt. Insgesamt stehen den Stipendiaten 93.000 Euro zur Verfügung. Darüber hinaus fördert die
Stiftung Forschungsprojekte mit einem maximalen Förderbetrag von 180.000 Euro pro Projekt. Insgesamt schüttet
die Stiftung jedes Jahr rund 750.000 Euro für Forschungsprojekte, Stipendien, Symposien und weitere Aktivitäten
zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und Lehre aus. Damit gehört die Novartis-Stiftung für
therapeutische Forschung zu den größten Stiftungen auf dem Gebiet der Medizin in Deutschland.
ots Originaltext: wissenschaftlich medizinische erkenntnisse (wme)
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