DDB Deutscher Diabetiker Bund, 06.07.2006 Protestaktion „Patienten wehren sich“: bereits über 180.000 Unterschriften gesammelt
Die
Aktion richtet sich gegen die drohende Herausnahme der kurzwirksamen
Insulinanaloga aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen
Krankenkassen. Danach stünden diese modernen Diabetestherapeutika
den Betroffenen nicht mehr zur Verfügung. Der
DDB kritisiert, dass die Patienteninteressen in der Bewertung
kurzwirksamer Insulinanaloga nicht ausreichend berücksichtigt
wurden. Dies begann bei der „wissenschaftlichen Analyse“ der
vorhandenen Studien zu den kurzwirksamen Insulinanaloga und zog sich
über die verschiedenen Anhörungen. Der DDB fordert daher, dass
eine Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sich
nicht gegen Patienteninteressen richten darf. „Unser Ziel ist
nicht, eine ausschließliche Therapie mit kurzwirksamen
Insulinanaloga für jeden Diabetes-Patienten zu ermöglichen. Unser
Ziel ist der Erhalt der Therapiefreiheit und der Therapiewahl für
Patienten, die nachweislich von der Therapie mit kurzwirksamen
Insulinanaloga profitieren. In Deutschland liegt die Größenordnung
bei rund 400.000 Typ-2-Diabetikern, die Insulinanaloga spritzen.
Insgesamt gibt es 6,5 Mio. behandelte Diabetiker“, sagt Manfred Wölfert. Gesundheitsreform
– ein Denkanstoß aus Patientensicht Angesichts
der drohenden finanziellen Zusatzbelastung um die Gesundheitsreform
mahnt der DDB, dass es trotz höherer Beiträge nicht weniger
Leistung für den Versicherten geben kann. „Der DDB macht auf
einen Widerspruch aufmerksam: Auf der einen Seite müssen die
Versicherten mit steigenden Beiträgen rechnen. Und das trotz der
aufwändigen Therapieprüfungen auf Qualität und insbesondere
Wirtschaftlichkeit; Therapieprüfungen, wie sie zum Beispiel an
kurzwirksamen Insulinanaloga durchgeführt wurden und die befunden
haben, dass diese Therapien angeblich keinen Zusatznutzen bringen würden.
Somit wurden kurzwirksame Insulinanaloga ins ‚Abseits’ geprüft.
Die Patienten sind daher bei steigenden Beiträgen für immer
weniger Leistung die Verlierer. Das ist keine Reform, das ist
Rationierung pur“, kritisiert Manfred Wölfert. Die
Entscheidung über die kurzwirksamen Insulinanaloga ist ein Präzedenzfall.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im
Gesundheitswesen (IQWiG) wurde vom G-BA beauftragt, Schritt für
Schritt Therapiestrategien zu bewerten: „Heute sind es die
Diabetiker – morgen Herz-Kreislauf-Kranke und andere. Eine
medizinisch wie wirtschaftlich sinnvolle Therapie ist sicherlich
auch im Interesse der Patienten; aber die Prüfungen dürfen nicht
auf eine verkappte Rationierung medizinischer Leistungen
hinauslaufen“, so der DDB-Vorsitzende Manfred Wölfert. Verantwortlich:
|
|
|||
Kampf für Insulin-Analoga |
Seitenanfang | |
Zurück zu "Nachrichten" |
[ Home | Anfang | Diabetes | Angebote | Informationen | DDB Hannover | DDB Niedersachsen | Diabetes im WWW ] |
© copyright Wolfgang Sander Webmaster@Diabetiker-Hannover.de letzte Änderung: 26.09.2006 |