dpa / news aktuell - ots, 11.07.2002 

Insulinpumpen können Gesundheitsrisiko der Diabetes-Therapie senken

Düsseldorf (ots) - Auf dem ADA-Jahrestreffen veröffentlichte Studien zeigen, dass die Insulinzufuhr über eine Pumpe eine bessere Blutzuckereinstellung erzielt als tägliche Insulininjektionen

Medtronic MiniMed, der Geschäftsbereich Diabetes-Management von Medtronic, Inc. (NYSE: MDT), gab kürzlich die Ergebnisse dreier Studien bekannt, die auf dem Jahrestreffen der Amerikanischen Diabetesgesellschaft (ADA, American Diabetes Association) vorgestellt wurden. Die Ergebnisse dieser Studien belegen, dass die Pumpentherapie bei vielen Patienten die beste Blutzuckereinstellung erzielt. Zudem kann sie wichtige klinische Auswirkungen haben, wie z.B. eine Verringerung der Diabetes-Komplikationen.

"Die auf dem Jahrestreffen vorgestellten Ergebnisse sind ein weiterer Beleg für die bereits bekannten Daten, wonach eine enge Blutzuckereinstellung über eine Insulinpumpe den Gesundheitszustand von Diabetes-Patienten bedeutend verbessern kann", so Professor Dr. Jay Skyler, Professor für Innere Medizin, Kinderheilkunde und Psychologie und Direktor der Abteilung für Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechsel an der Universität von Miami. "Die 'Diabetes Complications and Control (DCCT-)'-Studie aus dem Jahre 1993 stellte einen Meilenstein dar, denn sie fand heraus, dass eine Blutzuckereinstellung auf fast normale Werte das Risiko für Diabetes-abhängige Augenerkrankungen um bis zu 76 Prozent, das für Nervenerkrankungen um bis zu 60 Prozent und das für Nierenkomplikationen um bis zu 56 Prozent senken kann. Daraus lässt sich ableiten, dass das Leben durch eine intensivierte Diabetes-Therapie um etwa fünf Jahre verlängert werden kann."

In den auf dem ADA-Jahrestreffen zum ersten Mal veröffentlichten wissenschaftlichen Untersuchungen war die Blutzuckereinstellung bei Patienten, die eine Insulinpumpe nutzten, deutlich stabiler als bei denen, die sich eine Kombination aus Glargin, einem langwirksamen Insulin und Insulin Lispro spritzten. Darüber hinaus kam eine der Studien zu dem Ergebnis, dass die Pumpentherapie mit weniger hypoglykämischen Episoden (Unterzuckerungen), notfallmäßigen medizinischen Behandlungen und Krankenhauseinweisungen einherging als die mehrmaligen täglichen Insulininjektionen. Darüber hinaus konnte die Pumpentherapie erfolgreich verbleibende Betazellen erhalten, was einen Schutz vor langfristigen Diabeteskomplikationen bietet.

Weniger Unterzuckerungen unter Pumpentherapie als unter Insulin-Glargin


Die Studie "Basal Insulin: Continuous Glucose Monitoring Reveals Less Overnight Hypoglycemia with Continuous Subcutaneous Insulin Infusion than with Glargine" (zu Deutsch etwa: Basalinsulin: Kontinuierliche Glucosemessung zeigt weniger nächtliche Unterzuckerungen unter kontinuierlicher subkutaner Insulininfusion als unter Glargin) verglich die Blutzuckereinstellung bei Patienten, die sich einer Insulinpumpe bedienten, mit der von Patienten, die als Basalinsulin Glargin (den Tagesgrundbedarf deckendes Insulin) und zu den Mahlzeiten Insulin Lispro spritzten. Die Studie kam zu dem Schluss, dass Patienten, die die Insulinpumpe einsetzten, im Grundzustand eine bessere Blutzuckereinstellung erzielten als Patienten, die Glargin spritzten. Elf Patienten mit Insulinpumpe und acht Glargin-spritzende Patienten wurden über drei Tage mit dem Medtronic MiniMed Continuous Glucose Monitoring System (CGMS(tm)-System) untersucht, einem System zur kontinuierlichen Glucosemessung. Das Gerät misst alle 10 Sekunden den Blutzuckerspiegel und berechnet in 5-Minuten-Intervallen Durchschnittswerte. Auf diese Weise liefert es umfangreiche Daten für die spätere Auswertung durch den Arzt. Die durch das CGMS-System bestimmten nächtlichen Glucoseprofile zeigten, dass der Blutzucker bei Patienten, die die Pumpe einsetzten, um 54 % länger im Zielbereich lag als bei Glargin-spritzenden Patienten. Dagegen bewegten sich die Patienten der Glargin-Gruppe fast dreimal so lange im Unterzuckerungsbereich wie die Patienten der Pumpengruppe. Ein weiterer Befund waren erheblich größere Blutzuckerschwankungen bei den Patienten der Glargin-Gruppe. "

Die Studie unterstreicht, dass die Patienten unter der Pumpentherapie im Grundzustand eine viel genauere Blutzuckereinstellung erreichen als die Patienten unter der Glargin-Therapie", so Dr. Allen B. King, Mitautor der Studie und Direktor des Diabetes Care Center in Salinas, Kalifornien, USA. "Wie die durch das CGMS-System erhaltenen Daten zeigen, bietet die Pumpentherapie eine genauere nächtliche Blutzuckereinstellung und ahmt quasi die normale Pankreasfunktion nach. Außerdem kann eine einzige abendliche Glargin-Injektion Veränderungen des basalen Insulinbedarfs im Tagesverlauf keine Rechnung tragen."

Vorbehandelte Patienten: Fünf-Jahres-Studie zu Pumpen gegenüber Injektionen


Auch die Studie "Improved Clinical Outcomes With Intensive Insulin Pump Therapy in Type 1 Diabetes" (zu Deutsch etwa: Bessere Behandlungsergebnisse durch intensivierte Insulinpumpentherapie beim Typ 1-Diabetes mellitus) bestätigte, dass die Insulin-pumpentherapie bei vielen Patienten wesentlich bessere klinische Verläufe erzielt als eine intensivierte Insulintherapie mit mehreren Injektionen pro Tag (ICT). Die Pumpentherapie bewirkte in dieser Studie eine Verringerung aller drei akuten Komplikationen des Typ 1-Diabetes mellitus: schwere Hypoglykämien, notfallmäßige medizinische Behandlungen und Krankenhauseinweisungen, die alle zu einer erhöhten Sterblichkeit und zu erhöhten Kosten des Diabetes mellitus für das Gesundheitswesen beitragen.

Nach einer umfangreichen Schulung zu den Vorteilen der intensivierten Therapie erhielten 35 Patienten mit Typ-1-Diabetes-mellitus eine Behandlung mit einer Pumpe und 50 Patienten führten mehrmals tägliche Injektionen durch. Nach zwei Jahren war es bei den Patienten mit Pumpe zu 35 Prozent weniger schweren Unterzuckerungszuständen, 33 Prozent weniger notfallmäßigen medizinischen Behandlungen und 19 Prozent weniger Krankenhauseinweisungen gekommen als bei den Patienten mit ICT.

"Die Ergebnisse dieser Studie sind insofern von besonderer Bedeutung, als dass bei den Patienten mit Insulinpumpe weniger akute Komplikationen zu verzeichnen waren, die üblicherweise mit einem Diabetes mellitus einhergehen, als bei den Patienten mit ICT", so Dr. Dr. Eugenio Cersosimo, klinischer Leiter der Studie und Leiter der klinischen Forschung am Texas Diabetes Institute in Dallas, USA. "Die Pumpentherapie hat nicht nur den Vorteil, dass sie sicher und wirksam ambulant eingesetzt werden kann, sondern sie bietet darüber hinaus auch eine bessere Blutzuckereinstellung, die dem Diabetiker auch kurzfristig einen spürbaren Nutzen bietet."

Neu-Diagnose Typ 1- Diabetes mellitus: Pumpentherapie schützt Betazellen


Die Ergebnisse der Studie "CSII Versus Intensive Insulin Therapy at Onset of Type 1 Diabetes: The IMDIAB 8 Two-Year Randomized Trials" (zu Deutsch etwa: CSII versus intensivierte Insulintherapie bei Neumanifestation eines Typ 1 - Diabetes mellitus: Die zweijährigen rando-misierten IMDIAB-8-Studien) weisen zum ersten Mal nach, dass der Einsatz der Pumpentherapie sofort nach Diagnosestellung mit einem Schutz der noch funktionstüchtigen Insulin-produzierenden Betazellen einhergeht und dadurch die Insulinsekretion anhebt.

In der Studie erhielten 23 Patienten mit Neumanifestation eines Typ 1 - Diabetes mellitus das Immunsuppressivum Nicotinamid und wurden für eine Blutzuckereinstellung über eine Insulinpumpe oder vier Insulininjektionen pro Tag randomisiert. Nach zwei Jahren kam es in beiden Gruppen zu einem Anstieg der Insulinsekretion. Die Unterschiede waren jedoch statistisch nicht signifikant: Die Konzentration des C-Peptids nahm in der Pumpengruppe um 38 Prozent und in der Gruppe mit mehrmals täglicher Insulininjektion um 27 Prozent zu. Darüber hinaus wiesen beide Gruppen am Studienende optimale HbA1c-Spiegel auf, 6,2 ( 0,3 Prozent in der Pumpengruppe gegenüber 6,3 ( 5 Prozent in der Gruppe mit mehrmals täglicher Insulininjektion. HbA1c spiegelt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel eines Patienten über die letzten etwa zwei bis drei Monate wider. Der Zielbereich für den HbA1c-Spiegel liegt bei Diabetikern bei unter 7 Prozent.

"In dieser Studie konnten wir beobachten, dass eine Pumpentherapie bei neu diagnostizierten Typ-1-Diabetikern den Erhalt von noch funktionstüchtigen Betazellen fördert, wie der Anstieg der C-Peptid-Sekretion zeigt", so Paolo Pozzilli, Leiter der klinischen Studie und Professor für Endokrinologie am University Campus Biomedico in Rom, Italien, sowie Vorsitzender der "Immunotherapy Diabetes Study Group" (IMDIAB-Gruppe). "Der Erhalt der Betazellen ist der wichtigste Gesichtspunkt bei neu diagnostizierten Diabetes-Patienten. Erhalt und Vermehrung der Betazellen können den Körper vor den Langzeit-Komplikationen der Erkrankung schützen."

Medtronic MiniMed (www.minimed.com) konzipiert, entwickelt, produziert und vermarktet fortschrittliche Infusionssysteme mit Schwerpunkt auf der intensivierten Diabetes-Therapie. Zu den Produkten des Unternehmens gehören unter anderem externe Pumpen und die dazugehörigen Verbrauchsmaterialien sowie ein kontinuierliches Blutzuckermesssystem. Medtronic, Inc. (www.medtronic.com/diabetes-ada), mit Firmensitz in Minneapolis, USA, ist Weltführer auf dem Gebiet der Medizintechnologie. Das Unternehmen produziert Langzeitlösungen für chronisch kranke Patienten. Weitere Informationen zur Pumpentherapie und zur kontinuierlichen Blutzuckermessung finden Sie online unter www.medtronic.com/newsroom/media_kits_Diabetes.html.

Anmerkung des Herausgebers: Detaillierte Informationen zum Diabetes mellitus, zur Insulinpumpentherapie und zur Paradigm-Pumpe finden Sie im Online-Newsroom von Medtronic unter www.medtronic.com/newsroom oder unter www.medtronic.de.

Eventuelle Anmerkungen über zukünftige Zulassungen von Produkten des Unternehmens sind auf die Zukunft gerichtete Aussagen und unterliegen den Risiken und Unsicherheiten, wie sie auf Formular 10-K im Jahresbericht für das am 27. April 2001 endende Geschäftsjahr niedergelegt sind. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den Voraussagen abweichen.


ots Originaltext: Medtronic GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9473

Ansprechpartnerin: Medtronic GmbH
Sabine Meyer
Emanuel-Leutze-Str. 20, 40547 Düsseldorf
Tel.: 0211/5293-277, Fax.: 0211/52703-277
sabine.meyer@medtronic.com

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