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dpa / news aktuell - ots, 01.07.2002
Bundesregierung regelt Disease Management-Programme
Krankenkassen: Chronisch Kranke werden besser behandelt und versorgt
Gemeinsame Presseerklärung
Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen
AOK-Bundesverband, Bonn
Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Essen
Bundesverband der Innungskrankenkassen, Bergisch Gladbach
See-Krankenkasse, Hamburg
Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel
Bundesknappschaft, Bochum
Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V., Siegburg
AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e.V., Siegburg
Die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen begrüßen, dass das Bundesgesundheitsministerium
jetzt termingerecht mit der Verabschiedung einer entsprechenden Verordnung verbindliche Regeln für die Einführung
und Durchführung strukturierter Behandlungsprogramme (Disease Management-Programme - DMP) vorgegeben hat.
Die Verabschiedung der Verordnung sei ein historisches Datum für die Entwicklung der medizinischen Versorgung
in Deutschland, erklärten die Spitzenverbände. Patienten, die sich künftig in solche Behandlungsprogramme
freiwillig einschreiben, hätten die Gewissheit, nach den besten in ihrer Wirksamkeit bewiesenen medizinischen
Methoden behandelt zu werden. Der Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen sei es gelungen, innerhalb
kürzester Zeit die medizinischen Anforderungen für die Krankheiten Diabetes Typ 2 und Brustkrebs zu definieren.
Dabei habe man sich am neuesten Stand der medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse orientiert.
Die Kassen betonten, dass das BMG mit der Verordnung den gemeinsamen Vorschlägen von Bundesärztekammer,
Deutscher Krankenhausgesellschaft, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und gesetzlichen Krankenkassen zu den
medizinischen Inhalten der neuen Programme für die Behandlung von Diabetes Typ 2 und von Brustkrebs gefolgt
sei. Damit sei sichergestellt, dass in einer gemeinsamen Anstrengung von Ärzteschaft, Krankenkassen und Politik
jetzt in der Praxis die neuen Regelungen umgesetzt werden können zum Wohle chronisch kranker Menschen.
Damit seien die gesetzlichen Grundlagen klar, auf denen nun die Kassen mit Kassenärztlichen Vereinigungen
oder einzelnen Ärzten und ggf. anderen Leistungserbringern entsprechende Verträge zur optimierten Versorgung
von über 2 Millionen chronisch Kranken schließen könnten. Die seit langem beklagten Defizite in
der Versorgung chronisch Kranker könnten nun Zug um Zug abgebaut werden. Die leitlinienorientierten, evidenzbasierten
neuen Behandlungsprogramme fänden gerade bei Ärzten großen Anklang und Anerkennung, die eine kritische
Distanz zu den von der Pharmaindustrie unterstützten und geförderten Positionen wahrten.
Die Spitzenverbände kritisierten durchsichtige Versuche von Teilen der Pharmaindustrie und ihr nahestehender
Organisationen und Einzelpersonen, gegen die neuen Behandlungsprogramme der Bundesregierung Front zu machen. Wesentlicher
Bestandteil der Programme seien wissenschaftlich fundierte Empfehlungen an die Ärzte zum Einsatz bewährter
und in ihren Nebenwirkungsrisiken bekannter und beherrschbarer Medikamente. Die strukturierten Behandlungsprogramme
zeichneten sich aus durch kontinuierliche, qualitätsgesicherte Behandlung und das frühzeitige Erkennen
und Weiterleiten von gefährdeten Patienten zu einer optimalen Behandlung.
Außerdem machten die Spitzenverbände noch einmal deutlich, dass die im Rahmen der Behandlungsprogramme
erhobenen Daten dazu dienen, den Krankenkassen eine Kooperation mit Ärzten und Versicherten zu ermöglichen.
Dabei wird in das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient nicht eingegriffen. Es steht viel mehr das
gemeinsame Ziel im Vordergrund, die Versorgung auch durch Unterstützung der aktiven Teilnahme des Patienten
am Versorgungsprozess insgesamt zu verbessern. Außerdem ermöglichen diese Daten eine Evaluation der
Behandlungsprogramme, um eine hohe Qualität nachweisen zu können.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Internet unter
www.g-k-v.com.
ots Originaltext: AOK-Bundesverband
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8697
Federführend für die Veröffentlichung:
AOK-Bundesverband, Bonn, 1. 7. 2002
Kortrijker Straße 1, 53177 Bonn
Telefon: (02 28) 8 43 - 3 09 (Udo Barske, Presse)
Fax: (02 28) 8 43 - 5 07 u. 3 22
e-mail: Udo.Barske@bv.aok.de
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