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Informationsdienst Wissenschaft (idw), 12.01.2005
Haben Migranten gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung?
Die Langzeitstudie ''Giving New Subjects a 'Voice'. Cultural Diversity in the Health-Care
System'' wird von der Volkswagenstiftung mit 570.000 Euro unterstützt. Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Elmar
Brähler, Leiter der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum
Leipzig, wird unter anderem die Bedingungen des gleichberechtigten Zugangs zur Gesundheitsversorgung analysieren.
Die Untersuchung geht auf theoretischer Ebene davon aus, dass der interkulturelle Dialog von zentraler Bedeutung
für eine gelungene Integration von Migranten und deren Anspruch auf den Schutz kultureller Identität
im öffentlichen Leben ist. In einem Vergleich Deutschland - Italien - Kanada zur Integration von Migranten
in das Gesundheitssystem wird der Stellenwert partizipatorischer Verfahrensweisen in Einwanderungsländern
untersucht.
Analysiert werden sollen außerdem die rechtlich-institutionellen Bedingungen des gleichberechtigten Zugangs
zur Gesundheitsversorgung, der Entscheidungsprozess im politischen System und die Bedeutung von zwischenmenschlichen
Beziehungen zwischen Repräsentanten des Gesundheitssystems und Patienten.
Die Wissenschaftler wollen einen Katalog mit Ansätze erarbeiten, die dazu beitragen, die politische Auseinandersetzung
und besonders die Verfahrenweisen des Gesundheitssystems gegenüber den Ansprüchen der Migranten offener
zu gestalten. Dazu wird das Projekt einen Rahmen für den Dialog zwischen Politikern, Repräsentanten des
Gesundheitssystem und Vertretern von Migrantenorganisationen schaffen, der auch über die Dauer der Studie
hinaus fortgesetzt werden kann.
In der internationalen Forschungsgruppe arbeiten neben Prof. Dr. Brähler vom Universitätsklinikum Leipzig
auch Prof. Dr. Patrizia Nanz, Graduate School of Social Sciences der Universität Bremen, Prof. Dr. Carlo Ruzza
von der Universität Trento, Italien, sowie Prof. Dr. Oliver Schmidtke und Prof. Dr. Peter Stephenson von der
Universität Victoria, Kanada, mit.
Erste Ergebnisse werden voraussichtlich Ende des Jahres vorliegen.
Friederike Haupt
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Elmar Brähler
Telefon: 0341 97-18800
E-Mail: brae@medizin.uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/~medpsy
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