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Informationsdienst Wissenschaft (idw), 27.01.2003
Adiponectin und Diabetes mellitus
Schützt ein körpereigenes Protein vor Diabetes?
Adiponectin - ein neu entdecktes Protein des Fettgewebes - kann möglicherweise das
Risiko einer Diabeteserkrankung senken. Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE)
in Potsdam-Rehbrücke haben unter der Leitung von Prof. Andreas Pfeiffer und Dr. Heiner Boeing jetzt herausgefunden:
Hohe Plasma-Adiponectinspiegel sind direkt mit einem niedrigen Diabetes-Risiko verbunden (Lancet, Volume 361: 226-228,
18. 1. 2003 ). Dagegen besitzen Personen mit einem geringen Adiponectinspiegel ein höheres Diabetes-Risiko.
Das Risiko eines Diabetes könnte in Zukunft durch die Messung des Adiponectinspiegels - zusätzlich zu
bekannten Faktoren wie Übergewicht, Fehlernährung und Bewegungsmangel - genauer beurteilt werden.
Das kürzlich entdeckte Adiponectin wird ausschließlich in den Fettzellen des Körpers produziert,
kann Entzündungen hemmen und reagiert empfindlich auf Insulin. Interessanterweise befindet sich das Adiponectin-Gen
auf einem Chromosom, das mit der Entstehung des Diabetes in Zusammenhang gebracht wird. Um diesem Zusammenhang
auf den Grund zu gehen, verglichen die Forscher die Adiponectinkonzentrationen im Plasma bei gesunden Personen
und Menschen, die nach der Untersuchung im Jahr 1994 an Diabetes Typ 2 erkrankten. Bei insgesamt 187 Diabetikern
und 376 Kontrollpersonen wurden signifikante Unterschiede in der Adiponectinkonzentration gefunden. Die Studienteilnehmer
wurden im Rahmen der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) rekrutiert, in
der an über 27000 Probanden aus dem Potsdamer Raum Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs sowie
anderen chronischen Erkrankungen untersucht werden. Die Publikation der Potsdamer Wissenschaftler ist die erste
Studie, in der ein direkter Zusammenhang zwischen dem Adiponectinspiegel und der Entstehung eines Diabetes mellitus
Typ 2 gefunden wurde. Die Forscher betrachten Adiponectin als möglichen Marker zur Einschätzung eines
Diabetesrisikos zusätzlich zu den bekannten Größen wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen
oder familiäre Belastung.
Das DIfE ist ein Wissenschaftsinstitut der Leibnizgemeinschaft.
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