dpa / news aktuell - ots, 31.01.2002 

Diabetes: Bessere Aufklärung von Patienten und Hausärzten erforderlich

Internet - ein wichtiger Baustein im Gesundheitssystem?

München (ots) - Diabetes ist zur Volkskrankheit geworden, Statistiken zufolge sind bereits vier Millionen Deutsche in Behandlung, Tendenz steigend.

Und es kommt noch schlimmer: In Deutschland sind pro Jahr schätzungsweise 28.000 Amputationen 6.000 neu auftretende Erblindungen, 8.300 Dialysebehandlungen, 27.000 Herzinfarkte sowie 44.000 Schlaganfälle auf eine Diabeteserkrankung zurückzuführen.

Das bedeutet:

  • etwa alle 90 Minuten erblindet ein Diabetiker
  • etwa alle 60 Minuten wird ein Diabetiker neu dialysepflichtig
  • etwa alle 19 Minuten erleidet ein Diabetiker einen Herzinfarkt
  • etwa alle 19 Minuten wird eine Amputation aufgrund von Diabetes durchgeführt
  • etwa alle 12 Minuten erleidet ein Diabetiker einen Schlaganfall


Dabei ließen sich diese Folgeerkrankungen vermeiden oder zumindest hinauszögern, sofern sie frühzeitig erkannt und der Patient richtig therapiert wird. "Etwa 80-90 Prozent der Amputationen, die aufgrund des diabetischen Fußsyndroms durchgeführt werden müssen, könnten verhindert werden, erklärt Ingo Röhrig, Leitender Oberarzt des Diabeteszentrum Rheinland und Experte der Netdoktor Community.

Langfristig schlecht eingestellter Blutzucker, mangelnde Informationen auf Seiten der Patienten und unregelmäßige Arztbesuche stehen dem aber entgegen.

"Zum Thema richtig oder falsch eingestellter Blutzucker gibt es offensichtliche Informationsdefizite. Das zeigen die Beiträge in den Diskussionsforen", weiß Dagmar Stefanek-Brandl, Community - Managerin bei NetDoktor.

Aber nicht nur bei den Patienten gibt es Wissenslücken, auch Hausärzte sind nicht immer auf dem Laufenden.

"Nur ein Fünftel der Diabetiker, die zum Augenarzt gehen, sind zur Kontrolle der Diabetischen Retinopathie vom Hausarzt überwiesen worden", erläutert Prof. Dr. Dr. Wolf, stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Uni Leipzig. Insgesamt gehen überhaupt nur ein Drittel der Diabetiker regelmäßig zum Augenarzt, obwohl die diabetische Netzhauterkrankung (Retinopathie) die häufigste Ursache für Erblindungen im Erwachsenenalter ist. Sie kann sowohl bei Typ-1- als auch Typ-2-Diabetikern auftreten.

Die konsequente Forderung: Patienten und Hausärzte müssen besser informiert sein. Diese Auffassung vertritt auch Ingo Röhrig. "Diabetes mellitus ist ein gutes Beispiel für bisher ungenutzte medizinisch vorbeugende Arbeit".

Mit der Diabetes Community (
http://diabetes.netdoktor.de) verfolgt NetDoktor die Strategie, das Wissen über Folgeerkrankungen, Entstehung, Hintergründe sowie Therapiemöglichkeiten zu erhöhen und für die notwendigen, regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen zu sensibilisieren. Idealziel: während der Laufzeit der Community verändern bisherige Arztmuffel ihr Verhalten und unterziehen sich den notwendigen ärztlichen Untersuchungen, und das in einem signifikanten Maß. Ob das gelingt, wird eine begleitende Marktforschung zeigen.


ots Originaltext: NetDoktor.de GmbH
Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de

Für Rückfragen:

Silke Haffner, NetDoktor.de GmbH
Mail: silke.haffner@netdoktor.de
Telefon 089-74646690

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