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dpa / news aktuell - ots, 12.02.2003
Hohe Zahl an Amputationen bestätigt Bedarf an besserer Diabetikerversorgung
Bonn (ots) - In Deutschland werden jährlich ca. 44.000 Amputationen
an den unteren Extremitäten durchgeführt. Knapp 70% davon stehen im Zusammenhang mit einer Diabetes-Erkrankung.
Dies ergab eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für das Jahr 2001.
Die hohe Zahl an Fuß- und Beinamputationen mache deutlich, wie notwendig eine verbesserte Versorgung von
Diabetikern sei, so Dr. Rolf Hoberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK Bundesverbandes. Die neuen
Chroniker-Programme seien darauf die richtige Antwort. Die Programme sehen vor, dass Diabetespatienten mit Folgeerkrankungen
an Fußzentren überwiesen werden müssen, die über spezielle Erfahrungen bei der fußerhaltenden
Therapie von Diabetikern verfügen. "Werden Patienten konsequent an die Zentren überwiesen und dort
behandelt, können wir die Amputationsrate deutlich senken. Das ist ein wesentlicher Schritt, um die Lebensqualität
für die betroffenen Patienten zu verbessern", betont Hoberg. Hinzu kämen die Kosten, die durch eine
verbesserte Therapie der Diabetespatienten vermieden werden könnten.
Die bessere Versorgung von Diabetikern ist ein wesentliches Ziel der neuen Disease-Management-Programme (DMP)
in Deutschland. Um die Auswirkungen der Programme auf die medizinische Versorgung in Zukunft verläßlich
bewerten zu können, hat das WIdO eine aktuelle Schätzung der Amputationsraten in Deutschland vorgenommen.
Operationsstatistiken der deutschen Krankenhäuser sowie ergänzend Abrechnungsdaten der AOK dienten als
Datengrundlage. Danach wurden in Deutschland im Jahr 2001 ca. 44.000 Amputationen an den unteren Extremitäten
durchgeführt. Zusätzlich wurden rund 4.000 Revisionen, also nochmalige Operationen der Amputationsstümpfe,
durchgeführt. Laut der AOK-Daten lag bei knapp 70% der Patienten, bei denen Amputationen und Revisionen durchgeführt
wurden, eine Diabetes-Erkrankung in der Krankengeschichte des Patienten vor.
Entsprechend ist für Deutschland von einer Zahl von jährlich ca. 30.000 Amputationen auszugehen, bei
denen Diabetes als Erkrankung eine Rolle spielt.
Über die Zahl der Amputationen in Deutschland gibt es bisher keine verlässlichen Statistiken. Insbesondere
für die Anzahl der diabetesbedingten Amputationen liegen nur Hochrechnungen auf der Basis regionaler Studien
mit geringen Fallzahlen vor. Ziel der WIdO-Auswertung war es, die Häufigkeit von Amputationen unterer Extremitäten
auf Grundlage der Ist-Zahlen aus den
Operationsstatistiken der deutschen Kranken-häuser zu ermitteln und den Anteil solcher Eingriffe im Zusammenhang
einer Diabetes-Erkrankung abzuschätzen.
Die Auswertungen des WIdO sind zu finden unter www.wido.de
Rückfragen:
Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Str. 1
53177 Bonn
Tel.: 02 28/84 33 93
Fax: 02 28/84 31 44
Email: wido@wido.bv.aok.de
http://www.wido.de
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