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Informationsdienst Wissenschaft (idw), 19.02.2003
Eine schwere Komplikation der Diabeteserkrankung
Er ist nicht schmerzhaft - und gerade deshalb besonders gefährlich:
der sogenannte Charcot-Fuß, von dem mittlerweile 16 % der etwa sechs Millionen Diabetiker betroffen sind
- Tendenz steigend. Vom 21. bis 22 Februar 2003 findet am Klinikum der Universität München ein Symposium
zu dieser Sonderform des Diabetischen Fuß-Syndroms statt, zu dem über hundert Wissenschaftler und Ärzte
aus dem In- und Ausland erwartet werden.
Im Rahmen einer sogenannten Neuropathie, der Erkrankung peripherer Nerven, löst sich der Fuß-Knochen
auf und es kommt zusätzlich zu einer Nervendegeneration. Als Folge davon bricht das Fußskelett regelrecht
ein, es entstehen groteske Fehlstellungen des Fußes, Druckschäden der Haut und Infektionen, an deren
Ende die Amputationsgefahr droht. Auch wenn die Ursache dieser Erkrankung noch nicht bekannt ist, sind in den letzten
Jahren Behandlungen entwickelt worden, die die Prognose entscheidend verbessert haben."Wichtig ist das frühzeitige
Erkennen, möglichst vor Einbruch des Fußskeletts", so Professor Sigurd Keßler, Oberarzt der
Chirurgischen Klinik am Klinikum der Universität München, Innenstadt. Bei begrenztem Einbruch kann man
die Fehlstellungen des Fußes mit orthopädischem Schuhwerk korrigieren, bei schwerem Einbruch ist eine
operative Korrektur notwendig. Hierbei gibt es zwei spezielle Operationstechniken: die Rekonstruktion der wesentlichen
Fußachsen oder aber - bei Inkaufnahme von Verkürzung - die Teilversteifungen von Gelenken. Namensgeber
des Charcot-Fußes ist der französische Neurologe Jean Martin Charcot, einer der Erstbeschreiber des
entsprechenden Krankheitsbildes bei Syphiliskranken im 19. Jahrhundert.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Professor Dr. Sigurd Keßler, Telefon 089-5160-2511
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.klinikum.uni-muenchen,de
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