dpa / news aktuell - ots, 11.12.2001 

Diabetes-Versorgung zwischen Kostendruck und Qualität

Düsseldorf (ots) - Vier bis fünf Millionen Diabetiker leben zur Zeit in Deutschland. Bessere Diagnosemöglichkeiten und eine höhere Lebenserwartung werden die Anzahl der Diabetes- sowie anderer chronischer Erkrankungen weiter steigen lassen und damit die Krankenkassen noch stärker belasten. Gesetzliche Neuerungen wie die Reform des Risikostrukturausgleichs und die Einführung der DRGs sollen helfen, die Finanzmittel - insbesondere zur Versorgung chronisch Kranker - effizienter einzusetzen. Durch seinen integrativen Ansatz kann Disease-Management das Kostenmissverhältnis zwischen Präventivmaßnahmen und Spätkomplikationen verbessern und gleichzeitig die Versorgungs-Qualität steigern. Die Einsparungspotenziale sind hier gewaltig: Sozio-ökonomische Analysen ergaben, dass gut eingestellte Diabetiker die Krankenkassen jährlich 600 bis 750 Euro kosten, bei schlecht eingestellten Diabetikern verzehnfacht sich der Aufwand.

Die Auswirkungen von DRGs und die Möglichkeiten einer verbesserten Versorgungsqualität bei der Diabetes-Behandlung u. a. durch Disease Management thematisiert die Euroforum-Konferenz: "Diabetes 2002" (8. und 9. Januar 2002 in Düsseldorf). Vertreter aus Krankenkassen und Krankenhäusern, der Pharmaindustrie und der Ärzteschaft referieren und diskutieren über die aktuellen Entwicklung der Diabetes-Therapie. Den Vorsitz der Veranstaltung übernimmt Prof. Dr. Rüdiger Landgraf, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft und Leiter Endokrinologie der Medizinischen Klinik Innenstadt München.

Auf dieser Jahrestagung stellt Dr. Harald Stock, Roche Diagnostics GmbH, bisher unveröffentlichte Ergebnisse einer aktuellen Studie vor. Am Beispiel des Portals www.diabetes-deutschland.de veranschaulicht Prof. Dr. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes Forschungsinstitut, die Anforderungen an Informationssysteme. Prof. Dr. Günter Ollenschläger, Ärztliche Zentralstelle für Qualitätssicherung, beleuchtet das Spannungsfeld DRG-Einführung vs. Qualität und fragt kritisch nach der Finanzierbarkeit leitliniengestützter Therapie. Weitere Fach-Referenten runden das Programm ab.

Krankenhäusern räumt Euroforum eine Ermäßigung von 400 EURO ein.

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