Informationsdienst Wissenschaft (idw), 03.08.2005 

Sich regen bringt Segen: GBE-Heft "Körperliche Aktivität" erschienen


Körperliche Inaktivität ist ein ernst zu nehmender gesundheitlicher Risikofaktor, mit dem eine Reihe von Gesundheitsgefährdungen einhergeht. Hierzu zählen einige der wichtigsten chronischen Krankheiten, insbesondere Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes. Für Deutschland wird zum Beispiel geschätzt, dass mehr als 6.500 Herz-Kreislauf-Todesfälle pro Jahr vermieden werden könnten, wenn die Hälfte der körperlich inaktiven Männer im Alter von 40 bis 69 Jahren gemäßigten körperlichen Aktivitäten nachgingen. Das neue Heft der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) zum Thema "Körperliche Aktivität" gibt auf gut 20 Seiten einen Überblick über gesundheitliche Relevanz und Verbreitung sportlicher Aktivitäten in Deutschland, Rahmenbedingungen und Entwicklungen, Ressourcen und Angebote, Kosten und Sparpotenziale sowie aktuelle Empfehlungen.

Gesundheitsfördernde körperliche Aktivität sind zum einen freizeitbezogene Bewegungsaktivitäten, etwa der Sport. Aber auch die alltägliche körperliche Aktivität bei Beruf und Hausarbeit sowie zur Fortbewegung - zum Beispiel Rad fahren oder Treppen steigen - sind mit einbezogen. Nach den aktuellen internationalen Empfehlungen sollten Erwachsene mindestens 30 Minuten moderate körperliche Aktivität am besten an allen Tagen der Woche ausüben. Für einen optimalen gesundheitlichen Nutzen sollten darüber hinaus nach Möglichkeit drei Ausdauertrainingseinheiten (je 20 bis 60 Minuten) und zwei kraft- und beweglichkeitsorientierte Trainingseinheiten pro Woche hinzukommen.

Durch gezielte Förderung der körperlichen Aktivität lässt sich in jedem Alter der Entwicklung von Krankheiten und Beschwerden entgegenwirken. Daten des Telefonischen Gesundheitssurveys 2003 des Robert Koch-Instituts zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Sportteilnahme und gesundheitlicher Selbsteinschätzung: in der Gruppe der mehr als vier Stunde pro Woche Aktiven schätzten 33 Prozent der Männer ihren Gesundheitszustand als sehr gut ein, in der Gruppe der Nichtaktiven waren es nur 16 Prozent (bei Frauen: 28 Prozent bzw. 15 Prozent). Mit zunehmendem Alter sinken die sportlichen Aktivitäten allerdings, das zeigen die Ergebnisse des Bundesgesundheitssurveys, der umfassenden Gesundheitsuntersuchung des Robert Koch-Instituts bei mehr als 7.000 Erwachsenen Ende der Neunzigerjahre.

Das Robert Koch-Institut, das die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt durchführt, veröffentlicht seit Anfang 2001 regelmäßig Themenhefte. Neben der Information über Gesundheit und Krankheit ist die Analyse und Identifikation von Handlungsbedarf ein besonderer Schwerpunkt dieser Reihe. Das GBE-Heft 26 "Körperliche Aktivität" ist auf der RKI-Internetseite abrufbar und kann kostenlos schriftlich angefordert werden:
Robert Koch-Institut, GBE, Seestraße 10, 13353 Berlin,
E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 01888 - 754-3513.

Herausgeber:
Robert Koch-Institut, Nordufer 20, D-13353 Berlin
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