dpa / news aktuell - ots, 10.08.2003 Diabetes-Medikament aus ReptilienspeichelWirkstoff ist nur bei Bedarf aktiv Baierbrunn (ots) - Im Speichel einer amerikanischen Echsenart haben
Forscher eine Substanz entdeckt, aus der ein Medikament für Zuckerkranke entstehen soll. Das berichtet die
Apothekenzeitschrift "Gesundheit". Die Krustenechse "Gila-Monster" ist die einzige giftige
Echse Nordamerikas. Doch nicht das Gift, mit dem sie ihre Beute tötet, sondern ein Bestandteil ihres Speichels,
der Eiweißstoff Exendin-4, weckt Hoffnungen bei Entwicklern von Diabetes-Medikamenten. Es senkt den Blutzucker,
verzögert die Magenentleerung und hemmt den Appetit - ein erwünschter Nebeneffekt bei der Therapie der
meist übergewichtigen Typ-2-Diabetiker. Auch scheint der Wirkstoff den Krankheitsverlauf zu verzögern:
Der aus Exendin-4 entwickelte synthetische Wirkstoff Exenatide erhöht die Zahl der Insulin produzierenden
Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Insulin ist das zentrale Hormon des Körpers für den Zuckerstoffwechsel.
Weiterer Clou: Exenatide wirkt nur, wenn es gebraucht wird - wenn der Blutzuckerspiegel also tatsächlich erhöht
ist. Das Mittel wird zurzeit in klinischen Studien erprobt.
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