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Informationsdienst Wissenschaft (idw), 11.08.2003
Erhöhtes Cholesterin steigert das Risiko einer Nierenerkrankung
Studie am Universitätsklinikum Freiburg und Brigham and Womens Hospital,
USA, legt Zusammenhang nahe
Das Auftreten eines endgültigen Nierenversagens hat sich in den letzten
zehn Jahren in Europa und den USA fast verdoppelt. Dr. Elke Schaeffner, Universitätsklinik Freiburg, Abteilung
Nephrolgie: Ärztlicher Direktor Professor Dr. Gerd Walz, und Dr. Tobias Kurth, Projektdirektor am Brigham
and Womens Hospital (BWH), ein der Harvard Universität assoziiertes Krankenhaus, haben eine Studie veröffentlicht,
die einen Zusammenhang zwischen erhöhtem Cholesterinspiegel und der Entwicklung einer Niereninsuffizienz nahelegt.
Dies könnte die Möglichkeit eröffnen, durch Kontrolle des Cholesterinspiegels das Eintreten einer
chronischen Niereninsuffizienz zu verhindern.
Die soeben im Journal of the American Society of Nephrology veröffentlichte Untersuchung ist die erste große
Studie, die zu diesem Ergebnis kommt. Beobachtet wurden 4483 gesunde Männer über einen Zeitraum von 14
Jahren, von denen alle zu Beginn der Studie eine normale Nierenfunktion hatten. Die Ergebnisse zeigen, dass Männer
mit hohem nicht-HDL-Cholesterin oder erniedrigtem HDL-Cholesterin ein doppelt so hohes Risiko hatten, eine Nierenfunktionsstörung
zu entwickeln. Dies ist umso interessanter, als bereits frühere Analysen gezeigt haben, dass Medikamente,
die Blutfette senken, so genannte Statine, helfen können, das Fortschreiten einer Niereninsuffizienz aufzuhalten.
Nach Angaben der amerikanischen "Kidney Foundation" ist die terminale Niereninsuffizienz heutzutage eine
der kostspieligsten Erkrankungen in den USA. Diese Tatsache gilt ebenso für Europa. Den Patienten bleibt als
Behandlung nur die Dialyse. Heilung ist nur durch eine Transplantation möglich, aber die Zahl der zur Verfügung
stehenden Spenderorgane deckt bei weitem nicht den Bedarf der Patienten, die eine neues Organ benötigen. "Wir
hoffen, dass diese Studie die Basis für zukünftige Forschungsarbeiten darstellt, die untersuchen sollen,
ob Statine auch vorbeugend eingesetzt werden können, um vielleicht sogar vor Nierenerkrankung schützen",
sagt Kurth. Eine gerade beginnende britische Studie wird direkt untersuchen, ob das Senken von Cholesterinspiegeln
mit Hilfe von Statinen das Risiko einer terminalen Niereninsuffizienz bei Patienten mit bereits chronischen Nierenproblemen
reduzieren kann.
Kontakt:
Dr. Elke Schaeffner
Universitätsklinikum Freiburg
Abt. Nephrologie
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg
Tel: 0761 270 3414, E-mail: eschaeffer@yahoo.com
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