Netzzeitung, 10.08.2001

Doping mit Insulin

Insulin-Dimer
Insulin-Dimer
Foto: swissprot
Nach Wachstumshormonen, Erythropoetin und anabolen Steroiden gibt es jetzt ein neues Medikament für den unlauteren Wettbewerb – Insulin.

Nach Wachstumshormonen, Erythropoetin und anabolen Steroiden gibt es jetzt ein neues Medikament auf der Einkaufsliste von Sportlern – Insulin.
Immer mehr Athleten dopen sich mit Insulin, behaupten britische Ärzte in der Zeitschrift «New Scientist». Damit begeben die Sportler sich in akute Lebensgefahr, warnt Rob Dawson, niedergelassener Arzt in England.

Zuckerstoffwechsel steigern
Obwohl bisher noch kein Athlet erwischt wurde, häufen sich Hinweise auf diese neue Art des Dopings. Noch während den in Kanada stattfindenden Leichtathletik-Weltmeisterschaften eröffnen die Wissenschaftler damit ein neues Kapitel in der Dopingdebatte.

Unter Bodybuildern kursiert das eigentlich Diabetikern vorbehaltene Medikament schon länger als Geheimtipp, berichtet ein Hormonforscher in der Zeitschrift «New Scientist». Aber auch Ausdauer-Athleten können von dem Hormon profitieren.

Es sorgt dafür, dass die Muskelzellen Zucker aufnehmen, wo er zur Energiegewinnung gebraucht wird. «Mit zusätzlich zugeführtem Insulin lasse sich der Zuckerstoffwechsel um das zwölffache steigern», erklärt Peter Sonkson von der St. Thomas' School of Medicine in London.

Kaum nachweisbar
Die Gefahren dagegen sind tödlich: Bei einer versehentlichen Überdosierung oder einer zu geringen Zuckerzufuhr kann es zu plötzlich auftretenden Komplikationen kommen. Die Athleten riskieren schwere Hirnschäden oder könnten sogar sterben, erläutern die Forscher. Andererseits lasse sich das Hormon praktisch nicht nachweisen, es verschwindet bereits in wenigen Minuten aus dem Blut und ist vom körpereigenen Hormon nicht zu unterscheiden. (nz/MWn)


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